„Erstens waren für Mai und Juni große Impfstoffmengen angekündigt und zweitens sollte jeder Impfwillige vor der Urlaubszeit zumindest eine Erstimpfung erhalten“, meinte Wechselberger am Freitag in einer Aussendung. Die Ärzteschaft ist laut Kammer „schwer verärgert“ und viele würden an einen Ausstieg aus dem Impfprozess denken. Bereits Ende März hatte die Ärztekammer kritisiert, dass zu wenig Impfstoff an die Praxen geliefert werde.
Gesundheitsdirektor Thomas Pollak meinte, dass in den Impfzentren und bei den niedergelassenen Ärzten nun hauptsächlich Zweitimpfungen anstehen würden. „Mit den Impfdosen, die uns in den nächsten zwei Wochen zur Verfügung stehen, müssen wir nun sicherstellen, dass die entsprechenden Zweitimpfungen im vorgegebenen Zeitrahmen durchgeführt werden“, sagte er am Freitag in einer Aussendung. Erstimpfungen würden am kommenden Wochenende nur in der Messehalle Innsbruck und der Dolomitenhalle Lienz gemacht, weil es hier noch „Nachholbedarf“ gebe.
In diesen Zentren würde mit dem Impfstoff von Moderna geimpft, der „nach den derzeitigen Vorgaben des Bundes aufgrund der Liefervorschriften dem niedergelassenen Bereich nicht geliefert werden“ könne, meinte Pollak. Außerdem seien die Ärzte „ehestmöglich“ informiert worden, dass im Mai nur noch „sehr begrenzt Impfdosen für Erstimpfungen zur Verfügung stehen“. Impftermine sollten also nur dann vereinbart werden, „wenn die Lieferungen infolge der Bedarfseinmeldungen zusagt wurden“, riet Pollak.
Er betonte, dass die Impfungen im niedergelassenen Bereich „eine wesentliche Säule der Tiroler Impfstrategie“ seien. Während in den vergangenen Wochen bis zu 70 Prozent des zur Verfügung stehenden Kontingents an diesen Bereich geliefert wurden, werden es in der kommenden Woche knapp 60 Prozent sein. In Tirol sind knapp 40 Prozent der Bevölkerung ein erstes Mal geimpft, 18 Prozent erhielten bereits beide Dosen.