Der 15-jährige Ofek, der seine erste Spritze bekam, sagte, er habe auf diesen Moment gewartet, damit er wieder ins Ausland reisen könne „und Familienangehörige treffen kann, die ich seit zwei Jahren nicht gesehen habe". Die meisten seiner Freunde hätten „nicht wirklich Angst vor Corona, weil wir Jungen ein geringeres Risiko als Erwachsene haben". Es gehe vielmehr darum, dass sie wieder reisen könnten, ohne nach der Rückkehr nach Israel in Quarantäne zu müssen.
Die Gesundheitsbehörden hatten bereits mit der Impfung Jugendlicher begonnen, denen eine schwere Covid-19-Erkrankung drohte oder deren Angehörige Risikogruppen angehören. Vergangene Woche genehmigten die Behörden schließlich die Ausweitung des Impfprogramms auf Zwölf- bis 16-Jährige. „Der Impfstoff ist wirksam und sicher“ und die mit dem Virus verbundenen Risiken seien größer als die einer Impfung, erklärte das Gesundheitsministerium.
Inzwischen sind in Israel rund 55 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Dies ist auf die großangelegte Impfkampagne zurückzuführen, die durch ein Abkommen über einen Datenaustausch mit den Impfstoffherstellern Biontech und Pfizer ermöglicht wurde. Dabei verpflichtete sich Israel, das die medizinischen Daten seiner gesamten Bevölkerung digitalisiert hat, gegen eine bevorzugte Belieferung mit Impfstoff rasch Informationen über dessen Wirksamkeit weiterzugeben.
In Deutschland können Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ab Montag gegen Corona geimpft werden. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte das Vakzin von Biontech/Pfizer vor gut einer Woche auch für diese Altersgruppe zugelassen.