„Ich glaube, dass auch Selbsthilfegruppen eine entscheidende Rolle zukommt“, sagte der Chefarzt am Fachzentrum für Pneumologie der Schön Klinik Berchtesgadener Land in Prien am Chiemsee. Diese hätten sich sehr schnell gebildet.
Die Experten unterscheiden bei den Langzeit-Erkrankungen das Post-Covid-Syndrom, bei dem Symptome noch zwölf Wochen nach einer akuten Corona-Infektion vorhanden sind, und das Long-Covid-Syndrom, das den Symptomverlauf von Woche vier bis über die Woche zwölf hinaus bezeichnet. Daten dazu, wie viele Erkrankte noch lange Probleme haben, seien schwierig zu erheben. Nach Angaben aus England zeigten fast 14 Prozent nach zwölf Wochen Long-Covid-Symptome.
Mischbild an Phänotypen
Diese können sehr unterschiedlich sein und verschiedene Organe betreffen, wie Koczulla deutlich machte. Daher würden die Symptome zu sogenannten Phänotypen zusammengefasst. Beim Lungen-Phänotyp seien etwa Husten und Schlafstörungen typisch, beim neurologischen Phänotyp Konzentrationsstörungen sowie Kopfschmerzen und beim dermatologischen Phänotyp Hautveränderungen sowie Haarausfall. „Es ist häufig ein Mischbild an Phänotypen, die auftreten“, sagte der Lungenarzt.
Beim DGP-Kongress vom 2. bis 5. Juni werden rund 4.000 Teilnehmer erwartet. Die digitale Veranstaltung steht unter dem Motto „Pneumologie – persönlich und präzise“. Unter anderem soll es auch um die Gefahr von E-Zigaretten und (Heim-)Beatmung im Kontext des neuen Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetzes gehen.