Roboter und Co. werden nicht als Bedrohung empfunden

Beim imh Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI) wurden 335 Spitalsmitarbeiter zu diversen Themenfeldern befragt: Über 58 Prozent sagten diesmal, dass in den nächsten Jahren definitiv andere und zusätzliche Qualifikationen im Spital gefordert sind. Der Trend zu eHealth, Telemedizin, Präzisionsmedizin und zum Einsatz von Robotern würde viel verändern.

red

Eine zentrale Fragestellung lautete: Wird sich die Ausbildung und berufliche Praxis im Krankenhaus durch eHealth, Präzisionsmedizin, Telemedizin, Roboter usw. ändern? Die Antwort fiel hier eindeutig mit „Ja“ aus. 58,2 Prozent der Befragten sagten das gegenüber 36,7 Prozent, die hier mit „Nein“ antworten. Nur gut 4 Prozent sind unentschlossen. Die Erwartung an diese Veränderung ist, dass die berufliche Praxis in den nächsten Jahren drastisch anders werden wird, es brauche etwa neue und zusätzliche Qualifikationen, um mit diesen neuen Technologien umgehen zu können. Roboter und Computer als „Kollegen“ würden die Arbeitswelt definitiv verändern.

Diese Veränderung ihrer Arbeitswelt durch die fortschreitende Digitalisierung wird dabei von den Ärztinnen und Ärzte, dem Pflegepersonal und den anderen Mitarbeitern im Krankenhaus durchaus positiv gesehen. Sie erwarten sich mehr Transparenz, eine höhere Vergleichbarkeit und schnelleren Informationsgewinn.

Analog schlägt digital

Rund um den Themenbereich Digitalisierung gab es verhältnismäßig viele Kommentare. Die meisten Anmerkungen zielen in eine Richtung: Die Kernkompetenz von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonal kann nicht durch Elektronik ersetzt werden. Es zeigt sich also, dass die Kollegen Computer und Roboter gern gesehene Hilfskräfte sind – als Bedrohung oder möglicher Ersatz für den eigenen Job werden sie aber nicht betrachtet.

Außerdem wurde der imh Krankenhaus-Vertrauensindex erhoben. Er misst das Vertrauen in das Krankenhaus, das gleichzeitig als Arbeitgeber fungiert. Als Indikator dafür gilt die Frage, ob sich die Spitalsmitarbeiter im eigenen Haus behandeln lassen würden. Der KHVI erreichte 2018 einen Wert von 164,2 und damit den höchsten Wert seit der ersten Erhebung 2014. Nur 3,4 Prozent der Befragten würden sich nicht im eigenen Spital behandeln lassen, 61,3 Prozent dagegen beantworteten die Frage mit „Ja“.

KHVI
Der Krankenhausvertrauensindex (KHVI) misst das Vertrauen des Spitalspersonals in den eigenen Arbeitgeber.
imh GmbH
 
© medinlive | 20.04.2024 | Link: https://www.medinlive.at/gesundheitspolitik/roboter-und-co-werden-nicht-als-bedrohung-empfunden