Plasma-Awareness-Week
Plasma-Awareness-Week

Plasmaspende nach COVID-bedingtem Rückgang wichtiger denn je

Plasma kann nicht künstlich hergestellt werden und ist ein unersetzlicher Rohstoff zur Behandlung seltener Erkrankungen aber auch bei Verbrennungen oder für Operationen. Über 80 Prozent aller Menschen sind mindestens einmal in ihrem Leben auf plasmabasierte Medikamente angewiesen. Die Plasmaspende hat eine lange Tradition in Österreich, die Zahl der Plasmaspenden ist aber vor allem durch COVID spürbar gesunken.

red

Im Rahmen der internationalen Plasma-Awareness-Woche rücken Ärztekammer, die IG Plasma und Patientenvertreter daher die Wichtigkeit der Spende in den Fokus. Dazu Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer: „Seit Beginn der Pandemie verzeichnen wir einen steten Rückgang von Plasmaspenden. Damit aber ist die Versorgung mit Immunglobulinen massiv gefährdet. Ich appelliere daher zur Plasmaspende, denn nur so können wir die Versorgung mit Immunglobulinen in Österreich nachhaltig sicherstellen.“

Der Bedarf an Immunglobulinen ist weltweit von 48 Tonnen im Jahr 2000 auf 197 Tonnen im Jahr 2018 gestiegen. Laut Prognose werden im Jahr 2026 rund 335 Tonnen gebraucht werden. Für Matthias Gessner, Vorsitzender der IG Plasma, ist daher klar: „Um die steigende Nachfrage nach lebenswichtigen Medikamenten sicherzustellen, braucht es deutlich mehr Plasmaspenden. Diese sind genauso wichtig wie Blutspenden und können nur von gesunden Spendern geleistet werden." Um das Bewusstsein in der Bevölkerung und bei Verantwortungsträgern zu schärfen, wird daher im Oktober mit Titel „Plasma bewirkt mehr als du denkst“ sensibilisiert.

Plasmaspenden ist einfach und unkompliziert

Die Plasmaspende findet unter höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards statt. Dazu Peter Perger, Stv. Vorsitzender der IG Plasma und Spitalsarzt: „Plasmaspenden ist nicht nur enorm wichtig, sondern auch einfach, sicher und unbedenklich. Unsere Zentren leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit – bei umsichtiger Betreuung aller Spendern.“ Wesentlich ist für Perger die Unterscheidung zwischen einer Blut- und Plasmaspende: „Beide Spendenformen sind wichtig, sie schließen einander nicht aus und können gegenseitig nicht ersetzt werden. Es bedarf daher einer klaren Differenzierung zwischen Blutspenden, die hauptsächlich bei Transfusionen zum Einsatz kommen und Plasmaspenden, die zu Therapieformen weiterverarbeitet werden.“

Über die IG Plasma

Die Interessensgemeinschaft Plasma ist der Zusammenschluss der plasmaaufbringenden Unternehmen BioLife (Takeda), Europlasma (LFB) und Plasmavita in Österreich. Seit 1993 vertritt die IG Plasma die gemeinsamen Interessen der Mitglieder im Bereich der Plasmagewinnung durch Plasmapherese. 20 spezialisierte Plasmaspendezentren in ganz Österreich sorgen für die sichere Aufbringung des wertvollen Rohstoffes Blutplasma und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit bei lebenswichtigen Therapien.

Plasmaspende

Karin Modl ÖSPID
Karin Modl ist Obfrau des Vereins ÖSPID, der österreichischen Selbsthilfegruppe für primäre Immundefekte.
IG Plasma
 
© medinlive | 20.04.2024 | Link: https://www.medinlive.at/service/plasmaspende-nach-covid-bedingtem-rueckgang-wichtiger-denn-je