Nachdem die Empfehlung für eine MPX-Schutzimpfung vom Nationalen Impfgremium (NIG) ausgeweitet wurde, kündigte das Gesundheitsministerium einen neuen Erlass an, in dem dezidiert festgehalten wird, dass die Impfung nun auch für Risikogruppen aus der LGBTIQ+-Community in Betracht kommt. Dieser wird noch am Mittwoch an die Landeshauptleute verschickt. „Die unmittelbaren Risikogruppen können mit der aktuellen Empfehlung jedenfalls erreicht werden“, wurde der APA versichert. Zu diesen zählen neben Gesundheitspersonal und Laborpersonal mit direktem Viruskontakt vor allem homo- und bisexuelle Männer über 18 Jahren, die regelmäßig Sex mit mehreren Partnern und/oder Partnerinnen haben.
Mit dem neuen Erlass sei gewährleistet, dass alle von der jüngsten NIG-Empfehlung erfassten Interessentinnen und Interessenten einen Impfstoff erhalten können, erklärte ein Sprecher von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat daran Zweifel. Die vorhandenen Impfdosen würden „bei weitem“ nicht ausreichen, meinte er im Gespräch mit der APA. Der Bund müsse „dringend“ tätig werden. Die Empfehlung des NIG könne derzeit jedenfalls nicht umgesetzt werden.
Hacker: „Werden Impfstoff ddringend brauchen“
„Wir würden sehr gern mehr impfen“, versicherte Hacker. Das Interesse dafür sei groß. Es gebe rund 10.000 bis 15.000 Menschen, die dies gerne tun würden, sagte er. Dass einige davon zum Beispiel nach Berlin fahren würden, um sich immunisieren zu lassen, sei absurd. „Ich hoffe, dass sich der Herr Gesundheitsminister rasch was einfallen lässt, wie man zu mehr Impfstoff kommt. Wir werden ihn dringend brauchen.“
Mit knapp 4.400 Dosen des Vakzins von Imvanex/Jynneos, die bisher in Österreich angekommen sind, sind die Vorräte überschaubar. Der Impfstoff sei „derzeit noch knapp“, räumte das Gesundheitsministerium ein. Gemeinsam mit der Europäischen Union arbeite man aber „mit Hochdruck an der Bereitstellung weiterer Impfdosen“. Wie sich die Nachfrage in den kommenden Wochen entwickeln wird, „kann derzeit noch nicht final abgeschätzt werden“, hieß es abschließend.