„Die Corona-Protestbewegung ist politisch-weltanschaulich-ideologisch auffällig stärker rechts als links ausgerichtet“, heißt es in dem Bericht. Die Corona-Pandemie sei demnach ein zentraler Treiber eines „von Verschwörungstheorien und Demokratiedistanz unterlegten, überwiegend rechtsaffinen Radikalisierungsgeschehens“.
Motra steht für „Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung“, an dem Verbund sind unter anderem mehrere deutsche Universitäten und das Bundeskriminalamt beteiligt. Der Forschungsverbund verfolgt unter anderem das Ziel, das Radikalisierungsgeschehen in Deutschland zu beobachten und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis zu verbessern. Dem Bericht liegen nach Angaben des Verbundes vielfältige Forschungsmethoden zugrunde, darunter unter anderem die Auswertung von Statistiken, Befragungen und Experteninterviews.
50% der Politiker:innen von Übergriffen betroffen
Demnach ergab eine Umfrage unter Kommunalpolitiker:innen, dass fast jede und jeder Zweite in den zurückliegenden sechs Monaten vor der Befragung von Anfeindungen, Hasspostings in sozialen Medien oder gar tätliche Übergriffe betroffen war.
„Die Konsequenzen für die Opfer von Bedrohungen und Anfeindungen wiegen schwer“, erklärte der Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Münster, Markus Lewe (CDU). Sie reichten von psychischen und physischen Folgen bis hin zur Erwägung, das politische Amt ganz aufzugeben. „Unser Gemeinwohl ist gefährdet, wenn sich Menschen nicht mehr für die Stadt oder Gemeinde engagieren wollen“, warnte Lewe. Er rief betroffene Kommunalpolitiker dazu auf, Angriffe und Bedrohungen bei der Polizei anzuzeigen.