Es wird geschätzt, dass die deutsche Bevölkerung 32 Millionen Arbeitstage im Jahr allein durch Migräne verliert. Auf dieser Grundlage berechnet, koste Arbeitsunfähigkeit infolge von Migräne 3,1 Milliarden Euro, betonte der Gründer und Chefarzt der Schmerzklinik Kiel.
Kopfschmerzen und Migräne haben dem Experten zufolge in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, sowohl hinsichtlich ihrer Häufigkeit als auch hinsichtlich der Schwere und Intensität. Moderne Lebensstile mit hoher Beanspruchung der Funktionen des Nervensystems könnten ein Grund für das häufigere Auftreten sein. Die Notwendigkeit für Behandlungen steige. In Europa sei aber davon auszugehen, dass nur etwa 20 Prozent der Betroffenen ärztlich versorgt werden. Kopfschmerzen würden häufig mit „wissenschaftlich ungesicherten unkonventionellen Therapien“ behandelt.
Schmerz führe zu persönlichem Leid - und bei Migräne häufig auch zu Ausfallzeiten im Beruf und Sozialleben, betonte DMKG-Generalsekretär Charlie Gaul. Das Wissen in der Bevölkerung über Migräne und ihre mitunter massiven Auswirkungen auf die Lebenssituation der Patient:innen sei noch zu gering.
DKMG