Weiterhin würden Minderheiten zwangsassimiliert und verfolgt; sie erlebten Vorurteile und Diskriminierung, Hass und Gewalt, so Guterres nach Angaben von Kathpress. „Wir sehen Minderheiten ihrer politischen und bürgerlichen Rechte beraubt, ihre Kultur erstickt, ihre Sprache unterdrückt und ihre Religionsausübung eingeschränkt.“
30 Jahre nach der Annahme der UNO-Erklärung über Rechte von ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten bleibe die Welt hinter den Zielen der Nicht-Diskriminierung und der Beteiligung von Minderheitenangehörigen an Entscheidungsprozessen in allen Lebensbereichen weit zurück, so der UNO-Generalsekretär. Nachdrücklich forderte er die Mitgliedstaaten auf, „konkrete Schritte“ zum Schutz von Minoritäten und ihrer Identität zu unternehmen.
Kompatscher berichtete, dass Südtirol bei dem Treffen „von verschiedenen Rednern als eines der wenigen Erfolgsbeispiele auf Weltebene für eine friedliche Lösung eines ethnischen Konflikts und des Minderheitenschutzes“ angeführt worden sei. Dies zeige, dass man „weiter in diese Richtung arbeiten“ solle „und stärkt auch die Autonomie Südtirols an sich“, sagte der Landeshauptmann nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA.
„Minderheitenpolitik ist nie abgeschlossen“
Van der Bellen bezeichnete Südtirol sowie die slowenische Volksgruppe in Österreich als beispielhaft für die „erfolgreiche Umsetzung von Minderheitenrechten“. Förderung und Schutz von Minderheitenrechten würden zur politischen und sozialen Stabilität von Staaten beitragen, so der Präsident. „Minderheitenrechte und Minderheitenpolitik sind nie abgeschlossen, sie müssen immer weiter entwickelt werden, angepasst an die aktuellen Lebensbedingungen und Bedürfnisse, in jedem Land der Welt.“ Allzu oft würden Minderheiten von der einen oder der anderen Seite instrumentalisiert - „oder von beiden!“
Pahor hob den Schutz der italienischen und ungarischen Volksgruppe in seinem Land hervor. Mit den Nachbarländern gebe es einen „produktiven Dialog“ über Minderheitenfragen, auf den er „stolz“ sei, da die Nachbarschaft Sloweniens niemals „ein Rosengarten“ gewesen sei, meldete die Nachrichtenagentur STA. Konkret dankte Pahor seinen Amtskollegen aus Italien und Österreich für die gemeinsamen Bemühungen, „eine viel dunklere Vergangenheit hinter uns zu lassen“. Im Jahr 2020 hatte Pahor mit seinen Amtskollegen Van der Bellen und Sergio Mattarella Versöhnungsgesten anlässlich von schmerzlichen Jahrestagen für die slowenischen Minderheiten in den beiden Nachbarländern gesetzt.