Deutschland

Weitere 110.000 Dosen Impfstoff gegen Affenpocken erwartet

Das deutsche Bundesgesundheitsministerium erwartet in den kommenden Tage die Lieferung von weiteren 110.000 Dosen Impfstoff gegen Affenpocken. Die erste Charge werde „in diesen Tagen kommen“, die zweite „unmittelbar danach“ folgen, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Freitag.

red/Agenturen

Lauterbach appellierte an die Länder, besonders die Stadt Berlin in den Blick zu nehmen. „Ich gehe davon aus, dass die Bundesländer sich darauf einigen werden, dass das besonders betroffene Land Berlin einen überproportionalen Anteil bekommen wird“, sagte er. Deutschland versorgte nach Angaben des Ministers auch andere Länder „in der Not“ kurzfristig mit Impfstoff. Dazu zählten Israel und Österreich. „Derzeit haben wir aber diese Pandemie ganz gut im Griff, es gibt nur noch wenige neue Fälle pro Tag“, sagte Lauterbach.

Insgesamt bestellte der Bund bislang 240.000 Dosen des Impfstoffs. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts haben etwa 130.000 Menschen in Deutschland eine Indikation für eine Impfung. Die Deutsche Aidshilfe forderte eine Million Impfdosen. Bis Freitag wurden in Deutschland 3597 Infektionen mit Affenpocken gemeldet. Seit Anfang August ist die Zahl der wöchentlich ans RKI übermittelten Fälle rückläufig. Übertragungen erfolgen bislang in erster Linie beim Sex unter Männern. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und windpockenähnliche Pusteln. Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken verlaufen Affenpocken in der Regel deutlich milder.