Zweitwichtigste Bestäubergruppe teils vom Aussterben bedroht

Mehr als ein Drittel der als Bestäuber wichtigen Schwebfliegenarten in Europa ist vom Aussterben bedroht. Das berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN), die die Rote Liste der bedrohten Arten herausgibt, am Dienstag. Klimawandel, intensive Landwirtschaft, Insektenschutzmittel und die nicht nachhaltige Nutzung von Wäldern seien die größten Bedrohungen. 314 der 890 europäischen Arten von Schwebfliegen gehören bereits in eine der drei höchsten Gefährdungskategorien.

red/Agenturen

Schwebfliegen (Syrphidae) sind vor allem für ihren Schwirrflug bekannt: Dabei können sie fliegend praktisch auf der Stelle verharren, selbst bei Wind. Sie sind nach den Bienen die zweitwichtigste Bestäubergruppe. Die Larven ernähren sich von Blattläusen und kontrollieren so die Populationen von Schädlingen. Die Untersuchung hatte die EU-Kommission in Auftrag gegeben.

Die Insekten hätten nur eine Chance, wenn die Wirtschaft und vor allem die Landwirtschaft umgebaut und nachhaltig werde, sagte der IUCN-Generaldirektor Bruno Oberle. Feuchtgebiete, in denen Schwebfliegen leben, müssten geschützt werden. Für die Larven seien Wälder mit alten Bäumen und umgefallenen Stämmen wichtig. Felder durch Streifen mit Wildblumen oder Hecken abzugrenzen, helfe auch. Die Treibhausgase müssten auch zum Wohle von Insekten heruntergefahren und Ökosysteme wieder hergestellt werden.

Auf der seit 1964 geführten Roten Liste stehen mehr als 41.000 Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind. Die IUCN ordnet untersuchte Arten in acht Kategorien ein, von „ungenügender Datengrundlage“ bis „ausgestorben“. „Stark gefährdet“ ist Stufe 5.

Schwebfliege
314 der 890 europäischen Arten von Schwebfliegen gehören bereits in eine der drei höchsten Gefährdungskategorien.
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