Als Thunberg mit acht Jahren erstmals von der Erderwärmung hört, endet die Besorgnis darüber nach ihren eigenen Angaben in einer Depression. Doch statt zu resignieren, fängt die junge Schwedin zu kämpfen an. Aus ihrem Solo-Protest entsteht die Klimabewegung Fridays for Future. Der Teenager schafft, woran viele Klimaforscher zuvor gescheitert sind: Thunberg rüttelt die Welt wach. Sie ist längst kein Kind mehr, sondern eine scharfsinnige und kompromisslose junge Frau.
Dass sie Asperger hat, eine Form von Autismus, bezeichnet die Aktivistin dabei als Vorteil: Für sie gebe es nur schwarz und weiß, sie kenne keine Grauzonen. Was sie macht, macht sie ganz. Ein bisschen Welt retten, geht eben nicht. Thunberg lebt vegan, verzichtet auf neues Gewand und Flugreisen. Ihr Landsmann Abba-Star Björn Ulvaeus nennt sie einmal „eine trotzige und zutiefst nachdenkliche Pippi Langstrumpf“.
Ikone erntet auch jede Menge Hass
Für ihre konsequenten Worte und Taten schlägt Thunberg nicht nur Bewunderung, sondern auch jede Menge Hass entgegen, nicht zuletzt im Internet. Mehr beschäftigt Thunberg aber die Reaktion der Politiker auf ihren Aktivismus. Einer dänischen Journalistin sagt sie, mit der Weigerung, sich die Klimakrise zu vergegenwärtigen, hätten ihr Mächtige oft tierisch Angst gemacht.
Schon seit einigen Jahren versucht die Schwedin, den Fokus weg von ihrer Person und auf die Sache zu rücken, für die sie kämpft. Nach dem großen Hype 2019 ist es ruhiger um sie geworden. Im Oktober 2022 veröffentlicht Thunberg mit Unterstützung führender Experten aus aller Welt ein 500 Seiten starkes „Klima-Buch“ - eine Art Nachschlagewerk zur Klimakrise. „Die Welt hat Fieber“, schreibt Thunberg darin.
Darüber, wie die 20-Jährige ihren Geburtstag feiert, ist nichts bekannt. Ganz zurückgezogen aus der Öffentlichkeit hat sie sich aber nicht. Ende Dezember erregte sie mit einem Twitter-Scharmützel mit dem Influencer Andrew Tate Aufmerksamkeit. Tate hatte mit seinen Autos geprahlt und an Thunberg gerichtet geschrieben: „Bitte gib mir deine E-Mail-Adresse, damit ich dir eine vollständige Liste meiner Autosammlung und der enormen Emissionen schicken kann.“ Darauf konterte die Schwedin: „Ja, bitte kläre mich auf, schreib mir an kleinerpenisenergie@hastdunichtsbessereszutun.com.“ Ihr Tweet bekam 3,9 Millionen Likes.