Zu den Tieren, die Infektionskrankheiten übertragen können, zählt etwa die Asiatische Tigermücke. Sie kann das Dengue-, das Gelbifieber- oder das Zika-Virus an den Menschen weitergeben. Die Mückenart ist ursprünglich in Süd- und Südostasien heimisch. Wegen der steigenden Temperaturen ist sie schon jetzt in Teilen Mitteleuropas anzutreffen. Mückenlarven entwickeln sich schneller, wenn es warm ist.
Für ihre Untersuchung berechnete das Team um die Biologen Sarah Cunze und Sven Klimpel am Beispiel der Tigermücke, wie sich für die Tiere geeignete Habitate je nach Temperatur in Europa ausbreiten würden. In einem zweiten Schritt untersuchten die Wissenschaftler, wie sich unterschiedlich hohe Temperaturen auf die Übertragung der Krankheitserreger auswirkten.
Das Ergebnis: Selbst bei einem moderaten globalen Temperaturanstieg von weniger als zwei Grad Celsius werden in Zukunft in nahezu allen Gebieten Europas Klimabedingungen herrschen, die die Übertragung der Infektionskrankheiten begünstigen. Auch in Deutschland könnte die Tigermücke dann häufiger vorkommen. Die Wissenschaftler empfehlen eine Aufklärung der Bevölkerung und halten es für essenziell, dass Ärzt:innen in Bezug auf die Impfung, Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten aus- und weitergebildet werden.