Der Vergleich in öffentlich nicht bekannter Höhe enthielt kein Eingeständnis einer Haftung der Regierung. Die Vereinbarung muss noch von einem Bundesrichter genehmigt werden.
Die Anwälte der Kläger sprachen bei der Vergleichssumme von einem guten Ergebnis. Trotzdem „sitzen viele immer noch auf kontaminiertem Land fest“, sagte Craig Allsopp von der Anwaltskanzlei Shine Lawyers.
Die Gruppe der per- und polyfluorierten Substanzen (PFAS) werden allgemein als „ewige Chemikalien“ bezeichnet, weil sie sich extrem langsam zersetzen. Sie finden sich in zahlreichen Produkten wie wasserdichten Textilien, Shampoos, Pizzakartons bis hin zu Toilettenpapier.
EU: Umsetzung des Verbots frühestens 2026
Nach Angaben des US-Gesundheitsinstituts NIH kommen Studien zu dem Schluss, dass die Chemikalien zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen können. Sie können sich demnach auf den Stoffwechsel und die Fruchtbarkeit auswirken und das Krebsrisiko erhöhen.
Menschen in zahlreichen Gemeinden hätten unter dem Einsatz der Chemikalien gelitten, sagte Premierminister Anthony Albanese vor Journalisten in Adelaide. „Die größte Sorge, die ich im Zusammenhang mit PFAS habe, ist natürlich nicht finanzieller Natur, sondern betrifft die gesundheitlichen Folgen der davon betroffenen Menschen“, sagte er.
Seit den 1970er-Jahren war der Einsatz der giftigen PFAS-Chemikalien in Australien weit verbreitet. Sie wurden jedoch nach Angaben der Regierung weitgehend aus dem Verkehr gezogen.
Deutschland, Dänemark, Norwegen, die Niederlande und Schweden haben im Jänner eine Forderung für ein Verbot der ewigen Chemikalien bei der EU-Chemikalienagentur ECHA eingereicht. Eine Regelung müsste die EU-Kommission ausarbeiten, die sie dann den Mitgliedstaaten vorschlägt. Mit einer Umsetzung des Verbots wird daher frühestens 2026 gerechnet.