Hinter dieser Arbeit der Medizinischen Universität Innsbruck steht die vorangegangene wissenschaftliche Erkenntnis, dass Gefäßsteifigkeit maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass sich das Risiko für Schlaganfall sowie Herz- und Nierenerkrankungen deutlich erhöht. Die Messung der Pulswellengeschwindigkeit hat sich in dieser Hinsicht in der Neurologie als wichtiger Marker für ebenjene Gefäßsteifigkeit etabliert. Die Pulswellengeschwindigkeit beschreibt die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Druckwelle im Körper entlang der Arterien.
Mit der vorliegenden Meta-Analyse von Neurologen der Med Uni ließen sich nun „Schwellenwerte“ bei der Pulswellenschafgeschwindigkeit etablieren und damit die Vorhersage des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich präzisieren. „Damit lassen sich in der Folge gezieltere Therapieentscheidungen treffen, zumal die Gefäßsteifigkeit durch die Änderung des Lebensstils beeinflussbar ist. Schon kurze Zeit nach einem Rauchstopp etwa werden Gefäße wieder elastischer“, betonte Stefan Kiechl, der gemeinsam mit Raimund Pechlaner die Analyse durchgeführt hatte. Die Pulswellengeschwindigkeit variiert stark zwischen verschiedenen Ländern. Während sie in Polen, Russland, Island, Frankreich und China am höchsten ist, ist sie in Spanien, Belgien, Kanada, Finnland und Argentinien am niedrigsten.
Nach den nun geschaffenen Referenzwerten wollen die beiden Neurologen im nächsten Schritt untersuchen, ob sich die Pulswellengeschwindigkeitsmessung auch für Hochrisikopatienten als standardisierter Vorhersagewert eignet. Diese Methode biete sich vor allem deshalb an, da diese einfach, nicht invasiv und gut reproduzierbar sei, strich man heraus.
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