Nach Angaben des Komitees der Nachwuchsärzte der Britischen Medizinischen Gesellschaft (BMA) haben Mediziner in den vergangenen 15 Jahren einen Reallohnverlust von 26 Prozent erlitten. Sie verlangen einen Ausgleich, der die Kaufkraft von 2008-2009 wiederherstellen würde. Die Regierung hält dies jedoch für zu teuer, weil das eine Lohnerhöhung von 35 Prozent für dieses Jahr bedeuten würde.
Die BMA erklärte, sie sei bereit für Gespräche, werde in den kommenden Monaten aber weitere Streiks organisieren, sollte die Regierung bei ihrem Angebot von fünf Prozent Lohnerhöhung bleiben.
Massive Störungen für Patient:innen erwartet
Am Dienstag warnte der medizinische Direktor des britischen Gesundheitsdienstes NHS, Stephen Powis, dass die meisten Routine-Behandlungen von dem Streik betroffen sein könnten. Bei einer ähnlichen Arbeitsniederlegung im April wurden 196.000 Krankenhaustermine und -operationen verschoben.
Gesundheitsminister Steve Barclay nannte die Streiks „extrem enttäuschend“ und erklärte, die Aktion würde Patient:innen gefährden. Nachwuchsärzte in Schottland wiesen am Dienstag ein „letztes“ Angebot der schottischen Regierung über eine Lohnerhöhung von 14,5 Prozent über zwei Jahre zurück. Dort sind Streiks vom 12. bis zum 15. Juli geplant. Die Inflation im Vereinigten Königreich lag im April noch immer bei 8,7 Prozent - der tiefste Stand seit über einem Jahr.