Venedig ist eine Stadt mit einer stark alternden Bevölkerung. Die Alterung der rund 50.000 Einwohner betrifft auch die Hausärzte. So hofft die Gesundheitsbehörde mit ihrer Kampagne, jüngere Mediziner anzulocken. Dabei verspricht sie ihnen Unterstützung bei der Suche nach einer Wohnung. Für die Kampagne zeichnete der venezianischer Künstler Lucio Schiavon das Bild einer traumhaften Stadt und davor die Fassade des ältesten Krankenhauses Venedigs.
„Im Stadtzentrum sind derzeit 44 Hausärzte tätig. Ihr Durchschnittsalter ist besonders hoch, und das Problem, Ersatz für diejenigen zu finden, die aus dem Beruf ausscheiden, ist hier noch akuter als anderswo“, erklärte der Direktor der venezianischen Gesundheitsbehörde Edgardo Contato laut Medienangaben.
„Genau aus diesem Grund hat sich die Gesundheitsbehörde darauf verständigt, gemeinsam mit der Stadtverwaltung neue Hausärzte zu unterstützen und zu begleiten, die hierher kommen wollen, um ihren Beruf auszuüben. Und sie ist auch in der bereit, Hilfe bei der Eröffnung einer neuen Praxis zu bieten“, sagte Contato.
Der Mangel an Gesundheitspersonal ist nicht nur in der Lagunenstadt ein akutes Problem. Bis 2025 werden italienweit mehr als 5.000 Hausärzte fehlen. Außerdem überschreiten 42 Prozent der italienischen Allgemeinmediziner die Obergrenze von 1.500 Patienten pro Kopf, was die Qualität der Versorgung beeinträchtigt, warnen Experten. Am kritischsten ist der Mangel an Hausärzten in den großen norditalienischen Regionen Lombardei, Venetien, Emilia-Romagna und Piemont.