Dass die Erkrankung meist erst so spät erkannt werde, dass sie sich bereits in einem weit fortgeschritten Stadium befinde, sei nach wie vor ein entscheidendes Problem, hieß es in einer Aussendung. Da Lungenkrebs lange Zeit völlig symptomlos verläuft, wird er laut ÖGP zumeist erst in einem Spätstadium entdeckt: Nur etwa 20 Prozent der Lungenkarzinome werden in Österreich im Frühstadium entdeckt. Während bei frühzeitiger Diagnose und Therapie die Fünfjahresüberlebensrate rund 90 Prozent erreichen kann, bleibe die Prognose bei später Erkennung trotz moderner Therapiemöglichkeiten noch immer weit hinter den Erwartungen und Hoffnungen zurück.
Immer mehr Daten belegen, dass Lungenkrebs-Screenings zu einer Senkung der Lungenkrebs-Sterblichkeit führen. „In diversen Studien konnte gezeigt werden, dass mittels regelmäßiger Low-Dose-Computertomographie-Untersuchungen die Lungenkrebs-Sterblichkeit bei Risikogruppen in einem Beobachtungszeitraum von zehn Jahren um bis zu 20 Prozent gesenkt werden konnte“, wurde ÖGP-Vizepräsident Bernd Lamprecht zitiert. „Bei Frauen war der Nutzen einer solchen Vorsorgeuntersuchung mit einer Reduktion von 40 bis 60 Prozent der Sterblichkeit sogar noch deutlicher. Mittels CT-Screening wird Lungenkrebs nämlich wesentlich häufiger in den frühen Stadien I und II entdeckt; Stadien, in denen fast immer noch eine Heilung möglich ist.“
Erfolge nur in Kombination mit Rauchentwöhnung
Die flächendeckende Umsetzung eines solchen Programmes werfe allerdings diverse Fragestellungen auf, wurde betont. Unter anderem müssten die Kooperation diverser Fachdisziplinen entsprechend organisiert sowie Strukturen und Prozesse fächerübergreifend verbunden und angepasst werden. Die (ÖGP) werde daher einen „Masterplan“ für die Umsetzung eines umfassenden Vorsorge- und Früherkennungsprogrammes zur Verbesserung der Lungengesundheit in Österreich erarbeiten. Bei einem Lungenkrebs-Screening können auch andere ernste, noch symptomlose Lungenerkrankungen als Nebenbefunde identifiziert werden. Somit eröffne ein Lungenkrebs-Screening die Möglichkeit, die Lungengesundheit in Österreich gleich im Hinblick auf mehrere Erkrankungen zu verbessern.
Die Daten zeigten allerdings auch, dass diese Erfolge nur in Kombination mit Raucher-Entwöhnungsprogrammen erzielt werden können, hieß es. „Eine umfassende Lungenkrebsvorsorge muss daher auch Initiativen zur Raucherentwöhnung bzw. zur Rauchprävention beinhalten. Die Primärprävention, also der Verzicht auf das Rauchen, wird immer unverändert wichtig bleiben.“