Egal ob Fragen zu Öffnungszeiten von Apotheken, eine Telefonberatung durch einen Kinderarzt am Wochenende oder eine Erstberatung bei Schmerzen: Das 2019 ins Leben gerufene 1450 sei das „Navigationssystem für das Gesundheitssystem“, erklärte Kornhäusl. Mit der telefonischen Auskunft könnten unnötige Wege vermieden sowie Wartezeiten verringert werden, führte der gelernte Facharzt für Innere Medizin weiter aus. Für ihn liege die Zukunft der medizinischen Versorgung in der Vielfalt - wovon auch 1450 mit seiner Rund-um-die-Uhr-Beratung neben Arztpraxen und Spitälern ein Teil sei.
Im dritten Quartal 2023 zogen rund 19.000 Personen in der Steiermark 1450 zurate. Im Schnitt wurde dabei ein Anruf nach elf Sekunden von einem sogenannten Calltaker - einem Sanitäter mit Zusatzausbildung - angenommen, sagte die Geschäftsführerin der Gesundheitsversorgung (GVG) Steiermark Petra Zinell. Gerade am Wochenende sehe man, dass das Anrufaufkommen bis zu drei Mal so hoch sei wie unter der Woche, so Zinell. Gemessen zur Bevölkerungsdichte unterscheide sich die Zahl der Anrufe dabei nicht zu anderen Bundesländern, erklärte die GVG-Geschäftsführerin.
Auch für den Vorsitzenden des ÖGK-Landesstellenausschusses Vinzenz Harrer sei 1450 „unverzichtbar“ und „eine der besten Entwicklungen“, um das „ganz schön geforderte Gesundheitssystem“ zu entlasten. Menschen werden dadurch „fachlich, zeitnah und strukturiert“ geleitet. Zwei Drittel der Personen, die mit der Beratungshotline telefonieren, geben an, dass sie ohne 1450 ins Spital gefahren wären, ergänzte Peter Hansak, Landesrettungskommandant des Roten Kreuz. Damit sehe Kornhäusl die Wichtigkeit der Hotline, denn „nicht jedes medizinische Gebrechen muss im Universitätsklinikum Graz behandelt werden“. Auch der Klubobmann der SPÖ, Hannes Schwarz, nannte die telefonische Gesundheitsberatung ein „wesentliches Bindeglied im Gesundheitssystem“.