Der Film mit dem Titel „Stammzellen – das unsichtbare Wunder“ spannt den Bogen von einfachen, grafisch untermalten Hintergrundinfos über Stammzellen, zur simplen Registrierung mittels daheim selbst durchführbarem Wangenabstrich, bis zur Abnahme der Stammzellen bei einem Spender und der Genesung eines im Wiener St. Anna Kinderspital wegen Leukämie (Blutkrebs) behandelten kleinen Buben durch eine Stammzellenspende. Zur Präsentation der knapp 19-minütigen Dokumentation wurden zahlreiche heimische Stammzellenspender ins Gartenbaukino geladen.
Bei acht bis zehn Prozent keine Übereinstimmung
Anlass war auch das fünfjährige Jubiläum der Möglichkeit der Stammzellenspende beim Österreichischen Roten Kreuz (ÖRK). Seither haben sich rund 60.000 potenzielle Spender:innen registriert, mehr als 100 Stammzelltransplantationen wurden so ermöglicht, wurde betont. „Wir müssen uns da weiter verbessern“, sagte ÖRK-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik. Acht bis zehn Prozent der Patient:innen, die Stammzellen von Spendern brauchen würden, bekommen keine.
„Es hilft, wenn es mehr Spender gibt“, erläuterte auch Wolfgang Holter, Ärztlicher Direktor im St. Anna Kinderspital. Zuerst werde in der Familie geschaut, da sei die Wahrscheinlichkeit 1:4 einen passenden Spender zu finden, wenn man Geschwister hat. Aber auch in Familien mit vielen Geschwistern gebe es keine Garantie dafür. Danach führt die Suche in das rund 40 Millionen Menschen umfassende weltweite Stammzellenregister.
18- bis 35-Jährige als Spender:in möglich
Für die darin erfassten Spender liegt die Wahrscheinlichkeit umgekehrt, dass es zu einer Spende kommt, bei 1:100, berichtete Holter. Infrage kommen 18- bis 35-jährige Frauen und Männer, die nicht chronisch krank sind, erläuterte Transfusionsmedizinerin Ursula Kreil, die stellvertretende medizinische Leiterin der Blutspendezentrale des ÖRK. Wird der Spender dann im Lauf der kommenden Jahre gebraucht und ausgewählt, kommt es noch zu einer Voruntersuchung und dann zu einer mehrstündigen Blutabnahme, bei der Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert und die restlichen Bestandteile wieder in den Körper zurückgeleitet werden.
Finanziert werden die Kampagnen zur Stammzellenspende beim Roten Kreuz - wie auch der nun präsentierte Film - mit Unterstützung der Uniqa-Versicherung. Im Jahr 2018 war der Hauptdarsteller einer geplanten Uniqa-Kampagne an Leukämie erkrankt. Das hatte das Unternehmen zu der Initiative mit dem ÖRK inspiriert, berichtete Peter Eichler, Uniqa-Vorstand Personenversicherung und Asset Management.
Service:
Spenderregistrierung und Infos: www.stammzelle.at
Kurzfilm auf YouTube