Die Vorwürfe der französischen Justiz lauten auf Körperverletzung und Gefährdung von Leib und Leben, wie Staatsanwalt Xavier Tarabeux der Nachrichtenagentur AFP sagte. Nach Angaben der Zeitung „Le Parisien“ wurde in den Fall auch die Umwelt- und Gesundheitsbehörde eingeschaltet, um mögliche Ursachen zu untersuchen.
In Frankreich waren zuletzt 20 Fälle von Missbildungen an den Händen und Armen von Babys bekannt geworden. Einige gehen auf den Zeitraum 2009 bis 2014 zurück. Der Junge, in dessen Fall nun ermittelt wird, lebt mit seinen Eltern im Verwaltungsbezirk Ain zwischen Lyon und der Schweizer Grenze nahe Genf. Weitere Fälle von Missbildungen tauchten im Westen Frankreichs auf.
Ein Expertenbericht kam im Juli zu dem Schluss, dass es nur eine „winzige“ Chance gebe, die Ursache für die Missbildungen festzustellen. In der Öffentlichkeit wurde über womöglich verunreinigtes Grundwasser oder Pestizide spekuliert, wissenschaftliche Belege dafür gibt es aber bisher nicht.