Der WHO-Experte für Viren, die vom Tier auf den Menschen überspringen, meinte am Freitag in Genf zudem, es sei auch noch nicht bekannt, ob das Virus über lebende Tiere, Verkäufer oder Einkäufer auf den Markt eingeschleppt wurde.
Die chinesischen Behörden hatten den Markt im Jänner im Kampf gegen die Epidemie geschlossen sowie Handel und Verzehr von Wildtieren zeitweise untersagt. US-Außenminister Mike Pompeo zufolge gibt es etliche Hinweise, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan stammt. Bisher sind dafür jedoch keine Beweise in der Öffentlichkeit bekannt. WHO-Experte Embarek äußerte sich nicht zu den Vorwürfen der USA.
Der chinesische Botschafter in Berlin, Wu Ken, erklärte, sein Land stelle sich nicht gegen eine unabhängige Untersuchung zur Herkunft des Virus. „Was internationale Untersuchungen angeht, sind wir offen“, sagte er in einem Interview des „Spiegel“.
Derzeit arbeiteten chinesische und amerikanische Wissenschafter gemeinsam an Forschungsprojekten zur Rückverfolgung des Virus. „Aber wir lehnen es ab, wenn China ohne Beweis auf die Anklagebank gesetzt, schon im Voraus seine Schuld unterstellt und dann durch sogenannte internationale Untersuchungen nach Beweisen gesucht wird.“ Zugleich wies Wu Vorwürfe zurück, sein Land habe den Ausbruch der Epidemie zunächst vertuscht.