Orbán wurde laut dem Zeitungsbericht diesmal beim Segeln in Dalmatien, rund um der Insel Hvar, gesichtet. Im Kreis von Freunden segelte er auf der Jacht Hanse 575. „Gelegentlich legten sie auf einer der kleineren nahegelegenen Insel an und aßen in einem Restaurant zu Mittag, immer ohne Sicherheitsleute und ohne besonderes Protokoll“, so „Jutarnji List“.
Der ungarische Premier ist ein regelmäßiger Gast an der kroatischen Adria, laut der Zeitung machte er in den vergangenen zehn Jahren immer wieder Urlaub im Nachbarland, gewöhnlich auf Segelbooten. In den vergangenen Jahren wurde er auf den Inseln Vis und Mljet gesichtet, im Vorjahr auf der Insel Molat. „Er ist bekannt dafür, dass er kleine und abgelegene Orte für seinen Urlaub wählt, die man mit dem Boot ohne Aufsehen und Menschenmassen erreichen kann“, schrieb die Zeitung.
Weniger Plattensee, mehr Adria
In der ungarischen Presse wurde nach dem Bericht von „Jutarnji List“ Orbán vorgeworfen, „Wasser zu predigen und Wein zu trinken“. Orbáns Sprecher Bertalan Havasi erklärte auf Anfrage von Medien lediglich, keine Informationen über die privaten Programme des Premiers zu erteilen. Die Oppositionspartei Demokratische Koalition (DK) forderte Orbán auf, sich bei den Ungarn zu entschuldigen, da er diesen empfohlen hatte, daheimzubleiben, während er „auf der Adria segelte“, berichtete das Onlineportal „Azonnali“.
Auch zahlreiche ungarische Bürger hörten nicht auf Orbáns Rat „mehr Plattensee, weniger Adria“ und fuhren trotzdem an die Adria. Am Wochenende befanden sich nach Daten des offiziellen kroatischen Registrierungssystems für Touristen insgesamt 31.000 ungarische Urlauber in Kroatien, wie kroatische Medien berichteten.