Ein Team um Daniel Gerlich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien markierte die neu kopierten Erbgut-(DNA)Stränge chemisch. Jeder neu aufgedoppelte, zweisträngige Faden hatte danach einen markierten und einen unmarkierten Strang.
Nach den beiden Entdeckern der DNA-Struktur James Watson und Francis Crick nennen Wissenschafter oft den einen Strang „Watson“, den anderen „Crick“. Bei den neuen Schwester-Doppel-Fäden war demnach einmal Watson markiert, einmal Crick. Sie berühren sich an manchen Stellen gegenseitig und an manchen Stellen selbst.
Aufteilung auf Tochterzellen
Die Wiener Forscher sahen nach, welche Stränge an den Berührungspunkten markiert waren. Waren es die gleichen, handelte es sich um einen Kontakt zweier Stellen ein und desselben Fadens. Waren es unterschiedliche, also ein Fadenstück mit markiertem „Watson“ und ein Fadenstück mit markiertem „Crick“, war es eine Fremdberührung.
Mit dieser Methode kann man nun zum Beispiel wichtige zelluläre Vorgänge wie die DNA-Reparatur, das An- und Ausschalten von Genen und wie sich die Erbgut-Fäden auf die Tochterzellen aufteilen, besser untersuchen, meinen die Forscher.