Medigames

„Egal ob Professor oder Landarzt"

Treffen sich Mediziner:inner...nein, kein Ärztewitz, sondern die schon traditionellen Medigames, quasi die olympischen Spiele der Ärzteschaft. Oder, um genau zu sein, der Gesundheitsberufe. Egal ob Ärztin oder Arzt, Pflegepersonal oder Verwaltung, bei den Medigames geht es darum, „einen einmaligen sportlichen Höhepunkt zu schaffen“, so die Veranstalter. Heute findet der Startschuß für die jährlich stattfindenden sportlichen Wettkämpfe statt. Bis zum 10. Juli dauern die 41. Medigames, als Austragungsort wurde, nach zwei coronabedingten Verschiebungen, die portugiesischen Algarve gewählt. medinlive sprach mit einem der österreichischen Teilnehmer.

Eva Kaiserseder

Schwimmen, radfahren, Fußball...querbeet durch alle Sommersportarten zieht sich das Programm bei den Medigames. Seit 1978 gibt es die Spiele. „Es ist ein guter Mix aus unterschiedlichsten Gruppen, die sich dort treffen, verschiedenste Fachrichtungen und Länder, und alle sind wir begeisterte Sportler“, erzählt Holger Förster, Kinderarzt aus Salzburg, der seit 1998 dabei ist. Anfangs durch Zufall, weil die Medigames damals in der Nähe, in Klagenfurt, stattfanden, er darüber in der Zeitung las und neugierig darauf war. Mittlerweile zum 9. Mal und aus Überzeugung. „Es ist einfach eine interessante Atmosphäre, egal ob Professor oder Landarzt, man trifft sich, misst sich sportlich und kommt ganz automatisch ins Gespräch.“ Förster ist übrigens passionierter Läufer, seine Distanzen sind die Mittel- und Langstrecke. Und seine Topplatzierung? „Bisher bin ich eigentlich immer Erster geworden, etwa über 800 und 1500 Meter. Ich laufe auch bei den Österreichischen Meisterschaften mit und laufe generell viel. Das ist von Vorteil“, so Förster.

Über 2000 Teilnehmer aus rund 40 Ländern sind durchschnittlich bei den Spielen dabei, je nach Destination und Erreichbarkeit. Portugal wurde heuer unter anderem wegen der hohen Corona-Impfquote von 93 Prozent favorisiert. Qualifikation gibt es übrigens keine, wer mitmachen möchte, meldet sich an und ist dabei. Die ersten fünf Medigames wurden in Frankreich ausgetragen, woher die Idee auch ursprünglich stammt. Premiere war im südfranzösischen Cannes. Dann wurden die Austragungsorte immer vielfältiger und internationaler, selbst Afrika (Marokko stand 1987 Pate) und Nordamerika (Kanada 1989) waren dabei, um mit den nächsten Jahren wieder einen Schwerpunkt in Europa zu setzen.

„Ganz besondere Atmosphäre“

Wie sich das Teilnehmerfeld seit Försters erster Teilnahme verändert hat? Das sei stark vom Veranstalterland abhängig, meint er, zentraleuropäische Länder, die anreisetechnisch gut gelegen seien und zudem ein großes Teilnehmerkontigent stellen, seien besser besucht „als etwa eine Veranstaltung, wo es unter Umständen schwieriger ist hinzukommen“. Bei den Eröffnungsparaden herrsche jedenfalls immer eine ganz besondere Atmosphäre, wenn die internationalen Teilnehmer bunt gemischt durch die Straßen des Veranstaltungsortes ziehen, „das ist wirklich interessant und schön“, denn später bekomme man ja eher „seine“ Sportarten mit und „seine“ Sportstätten“, erzählt der Salzburger Arzt.

Fachlich werden die Medigames übrigens jedes Jahr von einem sportmedizinischen Kongress flankiert. Wer sich jetzt fragt, ob er zum Besuch des selbigen die Sportschuhe auspacken muss: Nein. Auch wer es mit Churchills „No sports“ hält...der Kongress ist eine Extraveranstaltung. Kommunikative Highlights sind, ganz klassisch, die diversen Abendveranstaltungen, „dort lernt man wirklich die unterschiedlichsten Menschen kennen“, merkt man Holger Förster die Begeisterung an. Seine letzten Medigames werden das also aller Voraussicht nach nicht sein.

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Holger Förster
Holger Förster ist Kinderarzt und nimmt seit 1998 an den Medigames teil.
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