Im Rahmen eines am Donnerstag präsentierten Pilotprojekts der IMC Fachhochschule Krems sollen 150 Pflegekräfte aus Vietnam in zwei Lehrgängen ins Bundesland geholt werden und nach erfolgreich abgelegter Prüfung einen fixen Arbeitsplatz in einer Betreuungseinrichtung der NÖ Landesgesundheitsagentur erhalten. Beantwortet werden müssen laut Pieber folgende Fragen: „Wie sieht die Entlohnung der Pflegekräfte aus? Wie sind die Arbeitsbedingungen geregelt? Sollten sie im Land eingesetzt werden? Gibt es eine Garantie dafür, dass sie auch wirklich im Land verbleiben?"
„Wir brauchen mehr Geld für die Pflege, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Österreicherinnen und Österreicher für einen Beruf in der Pflege zu gewinnen“, forderte Pieber. Es gehe nicht um die Ablehnung von ausländischen Arbeitskräften, sondern darum, dass vom Land aus Sicht der GPA „viel zu wenig unternommen“ werde, um für die derzeit Beschäftigten die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung bzw. die stark gestiegenen Kosten für den Weg zur Arbeit und in der Arbeit nachhaltig zu verbessern, hieß es in der Aussendung. Nach einem Hilferuf von Betriebsräten niederösterreichischer Einrichtungen an das Land im April habe es bisher kein Gesprächsangebot von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) direkt gegeben.
„Es gibt Themen, die eignen sich einfach nicht für eine parteipolitische Auseinandersetzung. Dass die FPÖ, wenn es um ausländische Fachkräfte geht, immer einen Beißreflex bekommt, ist nicht neu - dass eben jener jetzt auch von FSG bzw. SPÖ (Michael Pieber) kommt, ist neu“, reagierte Josef Hager vom NÖAAB-FCG, Vizepräsident der Arbeiterkammer NÖ. Ähnliche Modelle gebe es u.a. in Wien, Oberösterreich, in der Steiermark, in Salzburg, Vorarlberg und bei privaten Trägern. Das Pilotprojekt in Niederösterreich sei gemeinsam mit der eigentlich zuständigen Gewerkschaft erarbeitet und präsentiert worden.