Corona-Impfung

Impfpflicht für Schweizer und Deutsche großes Thema

Österreich hat bekanntlich die impfpflicht ab Februar geplant. Auch in Deutschland und der Schweiz ist die Debatte in vollem Gange, so hält etwa die stellvertretende Vorsitzende des Ethikrats, Susanne Schreiber, eine allgemeine Impfpflicht für denkbar. Auch die Schweiz ist laut einer aktuellen Umfrage Pro-Impfpflicht, wobei sich die offizielle Politik noch zurücknimmt. 

red

„Im Moment können wir jedoch nicht ignorieren, dass sich die pandemische Lage massiv zuspitzt. Wenn Krankenhäuser und Intensivstationen aufgrund der Überlastung ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen können, müssen wir eingreifen - zum Schutz des Klinikpersonals und zum Schutz unser aller Gesundheit.“ so Schreiber. „Je nach Dramatik der Lage können unter solch schwierigen Umständen dann auch gesetzliche Vorgaben zu Impfverpflichtungen - gegebenenfalls gestaffelt nach Gefährdung - aus ethischer Sicht nicht mehr grundsätzlich abgelehnt werden, um das Pandemiegeschehen langfristig in den Griff zu bekommen.“ Ohne ausreichende Impfungen sei man für kommende Wellen schlicht nicht gewappnet, „wenn Kontaktbeschränkungen und Lockdowns nicht zu unseren ständigen Begleitern werden sollen.“

Schreiber sagte, bei der allgemeinen Impfpflicht habe der Ethikrat sich bisher zurückgehalten. In der aktuellen Situation ändere sich das aber gerade. „Da merkt man, dass wir doch sehr ins Nachdenken kommen, weil wir eben sehen: Die Zahlen steigen, und wir kriegen diese sehr akute Krisensituation.“ Noch habe den Ethikrat keinen Auftrag von Bundestag oder Bundesregierung, sich offiziell mit der Impfpflicht zu beschäftigen: „Wir haben das im Rat noch nicht ausführlich diskutiert, aber die Zeichen stehen auf Umbruch, im Sinne von: noch mal eine ganz ausführliche Diskussion.“ Eine Impfpflicht berge allerdings die Gefahr, durch ihren bevormundenden Charakter die freiwillige Akzeptanz von Impfungen zu senken, sagte Schreiber.

Schweiz verneint Impfpflicht noch

In der Schweiz wird die Impfpflicht ebenfalls heiß diskutiert. Die Politik zeigt sich derzeit noch zurückhaltend. Eine Umfrage zeigt jedoch, dass eine Mehrheit der befragten Schweizer eine Impfpflicht befürwortet.

Insgesamt 57 Prozent der Befragten sprachen sich für die Einführung einer Impfpflicht aus, wie die CH-Media-Zeitungen in ihrer Mittwochausgabe und auf ihrem Newsportal im Internet schreiben. Auf Ablehnung stößt ein solcher Schritt bei 36 Prozent. Noch unentschlossen sind sieben Prozent. Die Umfrage deckt sich mit aktuellen Erhebungen in Deutschland. Laut „Spiegel“ sagen im Nachbarland der Schweiz 70 Prozent Ja zu einer Impfpflicht.

Bei den politischen Entscheidungsträgern ist eine solch radikale Maßnahme derzeit kein Thema. An der Umfrage per Internet haben sich bis Dienstag 17.00 Uhr mehr als 1.700 Leserinnen und Leser beteiligt, wie es in der Meldung der CH Media weiter heißt.

 

 

 

 

 

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