Endometriose

Mehr Hilfe für Patientinnen gefordert

Etwa eine von zehn Frauen ist von Endometriose - „eine der häufigsten Frauenerkrankungen“ überhaupt - betroffen, trotzdem sei diese „nahezu unbekannt“, kritisieren die SPÖ-Frauen. „Der Auftrag für die Politik in Österreich ist, hier endlich was zu tun“, sagte Eva-Maria Holzleitner, Frauenvorsitzende sowie Frauen-, Kinder- und Jugendsprecherin der SPÖ. „In Frankreich oder Australien werden Millionen in die Forschung, Aufklärung und Information gesteckt.“

red/Agenturen

„Bis zu einer Diagnose dieser Krankheit vergehen in Österreich immer noch im Schnitt sieben bis zehn Jahre“, berichtete Ines Mayer, Obfrau der Endometriose Vereinigung Austria. Endometriose ist neben Myomen die häufigste gutartige Frauenerkrankung. Dabei treten Herde aus der Gebärmutterschleimhaut ähnlichen Zellen an anderen Stellen im Körper auf und können Zysten, Verwachsungen und Entzündungen verursachen.

Es handelt sich um eine chronische Schmerzerkrankung, die von extremen Regelschmerzen geprägt ist, zudem ist Endometriose ein häufiger Grund für unerfüllten Kinderwunsch. Die WHO schätzt, dass weltweit rund 190 Millionen Frauen daran erkranken. Medikamente können teilweise den Verlauf stoppen oder Symptome lindern, in bestimmten Fällen ist eine Operation angezeigt.

„Erkrankung verdient viel mehr Aufmerksamkeit“

Frankreich hat heuer eine Nationale Strategie vorgelegt, die für das laufende Jahr bis zu 30 Millionen Euro für die Forschung vorsieht. Für die Ausarbeitung eines Gesundheitsprogramms bis Anfang 2023 gibt es weitere 300.000 Euro, hieß es bei dem Hintergrundgespräch. Medizinisches Personal in Schulen soll auf das Erkennen der Erkrankung geschult werden. Australien hat sich schon 2018 einen Nationalen Aktionsplan verordnet, bis 2021 wurden 22,5 Millionen Dollar in Aufklärung, Klinische Verwaltung und Pflege sowie Forschung investiert. Im Rahmen des Haushalts 2022/23 sollen weitere 58,3 Millionen Dollar bereitgestellt werden.

„Eine Erkrankung, von der so viele Mädchen und Frauen betroffen sind, verdient viel mehr Aufmerksamkeit“, fordern die SPÖ-Frauen Maßnahmen auch in Österreich. Nötig seien mehr finanzielle Mittel zur Erforschung von Endometriose, die Kostenübernahme von Behandlungen durch die Krankenkasse, die bessere Ausfinanzierung von Endometriose-Zentren, ein Nationaler Aktionsplan sowie eine „Awareness-Kampagne“, die Ärztinnen und Ärzte sowie den Schulbereich umfassen solle.

 

 

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Endometriose ist eine häufige Erkrankung. Bei ihnen wächst Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle. Das kann zum Beispiel im Bauchraum, am Eierstock oder Eileiter sein, seltener an Blase oder Darm.
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