Leitspital Liezen

Siegerentwurf steht fest: Landesrätinnen sprechen von „Magie" und „Herzblut"

Das Land Steiermark und die Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) haben am Montag im Stainach das Siegerprojekt zum Bau des Leitspitals für den obersteirischen Bezirk Liezen präsentiert: Aus zwölf Einreichungen, darunter einige aus dem Ausland, war der gemeinsame Generalplan der ZT-Büros Franz und Sue bzw. Maurer und Partner einstimmig von der Jury ausgewählt worden. Das Vorhaben sieht drei verschieden große Baukörper mit viel Holzbauweise in zwei bzw. drei Geschossen vor.

red/Agenturen

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) sprach von einer Magie des ersten Blickes, sie habe sich auf Anhieb in das Projekt verliebt. „Dieser dreiteilige Baukörper, der sich unglaublich harmonisch in die naturbelassene Gegend und in die Topografie einfügt - so soll ein Krankenhaus der Zukunft aussehen. Offen, viel Holz, man fühlt sich willkommen, auch, wenn es einem schlecht geht. Alle Zimmer haben einen unverbauten Blick ins Freie.“ Und es werde ein attraktives Arbeitsumfeld sein, so die Landesrätin.

Ihre für Soziales zuständige Kollegin Doris Kampus (SPÖ) erklärte, man sehe an den ersten Fotos, wie viel Herzblut in die Planung geflossen sei. Nun gehe es auch darum, dass die Bevölkerung gut informiert werde. Zu diesem Zweck gibt es neben Infoveranstaltungen auch eine Art Info-Box im über Stainach thronenden Schloss Trautenfels. Die Diskussion werde zu guten Ergebnissen in der Bevölkerung führen. „Das ganze Projekt hat ein sehr ansprechendes Gesicht.

KAGes-Vorstand Ernst Fartek sagte, der Entwurf sei vom Beginn weg das Wunschprojekt gewesen: „Es wird einen viel größeren Ambulanzbereich und Beobachtungsbereiche als sonst üblich geben, mit möglichst kurzen Wegen im Haus.“ Der Baubeginn solle wie geplant Ende 2024 im Sinne des ersten auffahrenden Baggers sein. Das Budget werde etwas über 260 Mio Euro gesamt betragen, auf einer Preisbasis von vor zwei Jahren. Eine genaue Summe sei unheimlich schwer zu definieren. Laut Fartek würde man vornehmlich Rohstoffe und Produkte aus der Region beim Bau verwenden. Bei der Energiegewinnung sei das Projekt ja auf den Kopf gestellt worden. Das Thema Gas habe sich komplett erledigt. Man führe nun Probebohrungen am Gelände bei Niederhofen durch, es werde auf eine Kombination von Erdwärme und Photovoltaik hinauslaufen.

„Zunutzemachen“ der Topografie

Robert Schütz, Geschäftsführer des Diakonissenkrankenhauses der evangelischen Diakonie, die gemeinsam mit der KAGes das Leitspital betreiben wird: „Das wird ein Modell für die gesamte Region, ein 'Magnetspital', weil man gerne hier arbeiten wird, in einer positiven Atmosphäre für Personal und Patienten.“ Schütz geht von 700 Vollzeitäquivalenten bei den Beschäftigten im Spital aus, an Köpfen würden es wahrscheinlich rund tausend. Die Bettenanzahl mit mehr Pufferbetten - werde etwas höher als ursprünglich gedacht sein, 240 stationäre plus 30 Beobachtungsbetten.

Das Spital soll Ende 2027, Anfang 2028 in Betrieb gehen. Parallel kümmere man sich um die Nachnutzung der bestehenden Spitäler im Bezirk, Schladming, Bad Aussee und Rottenmann, sagte der Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark, Michael Koren.

Architekt Thomas Jedinger, Geschäftsführer von Maurer und Partner, dessen Firma Erfahrung mit Landesspitalserreichtungen hat, sprach von einem „Zunutzemachen“ der Topografie. Michael Anhammer von Franz und Sue, definierte die Vorgabe: „Machen Sie ein Spital, das in die Landschaft eingebettet ist“. Die Landschaft fließe praktisch durch die Gebäude und habe einen parkartigen Charakter. Der Vorplatz sei autofrei, man habe immer einen Blick nach außen und könne sich so orientieren. Holz sei beim Bau ein wesentliches Thema.

Stainachs Bürgermeister Roland Raninger (ÖVP) zeigte sich erleichtert, dass das Siegerprojekt vorliege: Jetzt ist endlich die Zeit der Spekulation in der Region über Baukörper und Aussehen des Spitals vorbei. Es ist wichtig, dass sich die Bevölkerung damit identifiziert, für uns ist das ein Jahrhundertprojekt.“

 

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