Soldat bei Impfkampagne in Pakistan erschossen

In Pakistan haben bewaffnete Angreifer einen Soldaten während einer Impfkampagne gegen die Kinderlähmung getötet. Ein weiterer Soldat sei verletzt worden, teilte ein Polizist der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. Der Vorfall habe sich in der Unruheprovinz Khyber Pakhtunkhwa im Norden des Landes ereignet. Derzeit gehen im Rahmen einer staatlichen Kampagne rund 100.000 Impfhelfer in einigen Regionen des Landes von Tür zu Tür, um Schluckimpfungen zu verabreichen.

red/Agenturen

Bisher hat sich noch niemand zu dem Anschlag bekannt. Militante Islamisten betrachten die Impfungen gegen Polio teils als westliche Verschwörung zur Sterilisierung von Kindern. Erst im Jänner wurden fünf Polizisten, die eine Impfkampagne bewachten, durch bewaffnete Männer verletzt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums kamen in dem Land seit 2012 bei Angriffen auf Impfhelfer mehr als 60 Menschen ums Leben.

Seitdem die pakistanischen Taliban (TTP), die unabhängig von den Taliban in Afghanistan agieren, im November letzten Jahres die geltende Waffenruhe mit Islamabad gekündigt hatten, ist die Gefahr von Anschlägen in Pakistan auch insgesamt angestiegen. Pakistan gehört zu den wenigen Ländern der Welt, in denen es noch neue Übertragungen von Kinderlähmungen gibt. Nachdem es 2021 nur einen nachgewiesenen Polio-Fall in Pakistan gegeben hatte, stiegen die Zahlen im Jahr darauf wieder an.

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