Die Sozialversicherung der Selbständigen setzt seit heuer auf den Hunderter für die Vorsorgeuntersuchung - dieser muss nicht explizit beantragt oder eingefordert werden, sondern wird nach dem „No-stop-Prinzip“ automatisch überwiesen. 75.000 Vorsorge-Hunderter wurden bereits ausgezahlt. SVS-Generaldirektor-Hans Aubauer sprach von einem „ganz besonders niederschwelligen Angebot“.
Den Hausärzten komme dabei eine besondere Verantwortung zu, so Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Obmann der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte. Oft dächten Patienten „Ich lass mich nicht untersuchen, weil man könnte eine Krankheit finden“ - aber der Fokus liege auf mehr gesunden Lebensjahren und der Feststellung von Parametern, die man oft noch ohne klassische Medizin positiv beeinflussen kann.
"Blutfettwerte sind ein gutes Beispiel“, so der Mediziner. Auf die könne man rechtzeitig mit moderaten Lebensstil-Veränderungen einwirken. Er zeigte einige Aspekte der Vorsorgemedizin in der Praxis auf: So schaffen es Hausärzte oft, durch Mundpropaganda die ganze Familie zur Präventionsuntersuchung zu bewegen.
"Angebot, Anreiz und Akzeptanz“ stehen laut Peter Lehner, Obmann SVS und Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, im Fokus. Das aktuelle Programm soll die Initiative abrunden. Der Wandel vom Reparatur- hin zum Vorsorgesystem sei „entscheidend für ein starkes und finanzierbares Gesundheitssystem“. Mittel- und langfristig könnten durch Prävention signifikante Einsparungen erzielt und gesunde Lebensjahre gewonnen werden. Anreizsysteme wie „Nudging“ (engl. für „Schubsen“ oder „Stupsen“, Anm.) sollen dies bewirken.
Details unter www.svs.at