Gesellschaft

Mediziner Pflegerin Krankenhaus
Übersterblichkeit

Mängel im britischen Gesundheitsdienst führen laut Experten zu Toten

Die Überlastung des britischen Gesundheitsdienstes hat nach Einschätzung von Experten zu einer erhöhten Zahl von Todesfällen in Großbritannien im vergangenen Jahr beigetragen. Aus einer am Dienstag von der BBC veröffentlichten Auswertung offizieller Daten geht hervor, dass im vergangenen Jahr mit 650.000 Todesfällen zwar weniger registriert wurden als in den Pandemie-Jahren, aber neun Prozent mehr als im Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Reinhard Steurer
Klimawandel

Reinhard Steurer: Ein mahnender Professor in der Klimakrise

Dass sich rund 40 österreichische Wissenschafterinnen und Wissenschafter hinter die Straßenblockaden der „Letzen Generation“ stellten, liegt auch an Reinhard Steurer. Der 51-jährige Boku-Professor initiierte die Aktion am Dienstag. Der Politikwissenschafter forscht seit einem Vierteljahrhundert zu Klimapolitik und mahnt auf Twitter wirksamen Klimaschutz ein. Für sich selbst hat er vorgesorgt, um die immer heißer werdenden Sommer nicht in Wien verbringen zu müssen.

Eigenvorsorge

Land Vorarlberg will Bevölkerung für Blackout-Fall rüsten

Die Vorarlberger Bevölkerung soll im Fall eines Blackouts vorbereitet sein. Die Landesregierung mahnt die Eigenvorsorge an, den Gemeinden kommt im Krisenfall eine wichtige Rolle zu. Die Einsatzkräfte könnten im Notfall nicht jedem Einzelnen helfen, es gelte das Prinzip der eigenverantwortlichen Selbsthilfe, so die Verantwortlichen am Dienstag. Eine Hilfestellung zur persönlichen Notfallplanung geht nun in Form einer neuen Broschüre an alle Haushalte.

Hitze Dürre
Klimawandel

Sommer 2022 war der bisher wärmste in Europa

Der vergangene Sommer ist nach Auswertungen des EU-Klimawandeldienstes Copernicus der wärmste bisher gemessene in Europa gewesen. Das Gesamtjahr 2022 war in Europa das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1979, wie aus einem Copernicus-Bericht zu Klimaextremen hervorgeht, der am Dienstag vorgestellt wurde. Übertroffen wurden die Jahrestemperaturen nur von 2020.

Kritik an Begriff

„Klimaterroristen“ ist in Deutschland „Unwort des Jahres 2022"

Das „Unwort des Jahres“ 2022 in Deutschland lautet „Klimaterroristen“. Das gab die sprachkritische „Unwort“-Aktion am Dienstag in Marburg bekannt. Der Ausdruck sei im öffentlichen Diskurs benutzt worden, um Aktivisten und deren Proteste für mehr Klimaschutz zu diskreditieren, begründete die Jury ihre Wahl. Sie kritisierte die Verwendung des Begriffs, weil Aktivistinnen und Aktivisten mit Terroristen „gleichgesetzt und dadurch kriminalisiert und diffamiert werden“.

„Kein Ski ohne Schnee“

Vermutlich Umweltproteste: Schneekanonen in Frankreich sabotiert

Im französischen Wintersportort La Clusaz in der Region Auvergne-Rhône-Alpes sind mehrere Schneekanonen durch Vandalismus außer Betrieb gesetzt worden. Vermutet wird eine Aktion von Umweltaktivisten, die im Herbst bereits gegen einen riesigen Wasserspeicher unter anderem zur Produktion von Kunstschnee protestierten, berichtete der Sender France 3. Bisher habe sich niemand zu der Tat bekannt, die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Ostafrika

Cholera: Bisher mehr als 700 Tote bei Ausbruch in Malawi

Im Zuge eines Cholera-Ausbruchs in Malawi sind inzwischen mehr als 700 Menschen gestorben, mehr als 21.000 haben sich seit Beginn der Infektionswelle im März vergangenen Jahres angesteckt. Das teilte die malawische Gesundheitsministerin Khumbize Chiponda am Dienstag mit. In einem Bericht des Ministeriums vom Montag hieß es, dass aktuell fast 900 Menschen in Krankenhäusern behandelt werden.

Wider das Beschäftigungsverbot

NRC-Chef fordert in Kabul Arbeitserlaubnis für Frauen in NGOs

Der Chef des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC) will sich in Afghanistan für eine Aufhebung des Beschäftigungsverbots für Frauen in Hilfsorganisationen einsetzen. „Ich bin hier, um den Taliban-Führern und allen, die sie beeinflussen können, zu sagen, dass wir in der Lage sein müssen, die Arbeit mit unseren Mitarbeiterinnen wieder aufzunehmen. Andernfalls werden Leben verloren gehen“, sagte NRC-Generalsekretär Jan Egeland gegenüber der AFP anlässlich seines Besuchs in Kabul.

Klimaproteste

Wissenschafts-Appell zum Widerstand „neues Phänomen“

Schon im Vorjahr haben Klimaforschende weltweit zu zivilem Ungehorsam aufgerufen und sich zunehmend selbst an Protesten gegen die Klimapolitik beteiligt. Für den Politologen Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik an der Boku Wien, handelt es sich um eine „relativ neues Phänomen“, wie er im Mai 2022 gegenüber der APA sagte. Eine Rolle gespielt hat dabei auch die Rede von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres Anfang April bei der Vorstellung des jüngsten IPCC-Berichts.

Protestaktion Praterstern

Wissenschaft unterstützte Klimaproteste am Wiener Praterstern

Klimaschützer haben am Dienstag am Wiener Praterstern den Verkehrsfluss zeitweise vollkommen zum Stillstand gebracht, 15 Festnahmen war laut einem Sprecher der „Letzten Generation“ die Folge. Die Polizei reagierte auf die Blockadeaktionen zum Kreisverkehr mit einem Großaufgebot samt Hubschrauber. Den Auftakt machten jedoch rund 50 Wissenschafter und Wissenschafterinnen, die sich beim Tegetthoff-Denkmal zum „unkonventionellen Pressegespräch“ eingefunden hatten.

Illegale Impfaktion im Hotel - Geldstrafen für Verdächtige

Zwei Ärzte, ein Apotheker und eine Hotel-Mitarbeiterin sollen in Zeiten knappen Impfstoffs in Deutschland Impfaktionen für die Beschäftigten eines italienischen Hotels organisiert haben. Das Amtsgericht München erließ Strafbefehl und verhängte Geldstrafen zwischen 25.000 und 60.000 Euro, sagte ein Justizsprecher am Dienstag. Weil die Angeklagten Einspruch eingelegt haben, sind die Strafbefehle noch nicht rechtskräftig. Der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg zufolge gelten diese bis zu einer etwaigen rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig.

Tests für China-Einreisende

Nutzen zwar „überschaubar, aber da"

Als „überschaubar, aber da“, bezeichnete der Simulationsforscher Niki Popper den Nutzen der seit kurzem auch von Österreich eingeführten Corona-Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik China. Mit der damit verbundenen Maßnahme, das Abwasser aus Flugzeugen auf Erbgut des SARS-CoV-2-Erregers zu untersuchen, könnten über den Flugverkehr ankommende neue Virus-Varianten vermutlich etwas früher erkannt werden als mit den Routine-Abwassertestungen hierzulande.

Wirtshaus
Corona-Verordnungen

Tiroler Wirte dürfen doch mit Entschädigung rechnen

Die zwangsweise Schließung von Hotels und Lokalen in der Anfangsphase der Corona-Pandemie in Österreich hat nach wie vor juristische Nachspiele. Während Hoteliers eine Entschädigung nach dem Epidemiegesetz zugesprochen worden war, gingen die Gastro-Betriebe leer aus. Doch nun liegen Urteile von Verwaltungsgerichtshof (VwGH) und Tiroler Landesverwaltungsgericht (LVwG) vor, die den Wirten sehr wohl Zahlungen zugestehen, berichtete die „Tiroler Tageszeitung“ am Montag.

Berufungsprozess zum tödlichen Appetitzügler Mediator beginnt in Paris

Hunderte Menschen sind nach der Einnahme des Appetitzüglers Mediator in Frankreich gestorben, sein Hersteller aber hatte die Risiken jahrelang verschwiegen - seit Montag muss sich das zweitgrößte französische Phamaunternehmen Servier im Berufungsprozess erneut vor Gericht verantworten. „Sie wussten von Anfang an um die schweren Nebenwirkungen“, sagte Jean-Christophe Coubris, Anwalt von etwa 2500 Zivilparteien an den Konzern gerichtet. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.

Umfrage

Viele Deutsche recherchieren Krankheitssymptome im Internet

Viele Deutsche recherchieren ihre Krankheitssymptome einer aktuellen Umfrage zufolge im Internet. Wie der Branchenverband Bitkom am Montag mitteilte, informieren sich 62 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer hierzulande vor einem Arztbesuch online oder über eine App zu ihren Symptomen. 13 Prozent davon tun dies regelmäßig, 19 Prozent manchmal und 30 Prozent selten.

45.000 Packungen Potenzmittel auf Flughafen Wien sichergestellt

Mitarbeiter des Zolls haben im Frachtzentrum auf dem Flughafen Wien in Schwechat 45.000 Packungen Potenzmittel sichergestellt. Es habe sich um 150 Kartons gehandelt, die fast drei Tonnen wogen, teilte das Finanzministerium am Montag mit. Für eine angebliche Medikamentensendung schlecht verpackt, erweckten die Pakete das Interesse der Zollmitarbeiter.