Intervention

EU-Kommission verbietet Fusion zweier US-Unternehmen im Medizinbereich

Die Europäische Kommission hat die Übernahme des Krebstest-Entwicklers Grail durch die Biotech-Firma Illumina verboten. Eine Fusion der beiden US-Unternehmen hätte „die Auswahl auf dem aufstrebenden Markt für blutbasierte Krebs-Früherkennungstests reduziert“, erklärte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Grail entwickelt Krebstests auf Basis von genetischer Sequenzierung, Illumina ist ein führendes Unternehmen im Bereich der genetischen Sequenzierung.

red/Agenturen

Illumina sei derzeit das einzige Unternehmen, das die Technologie der DNA-Sequenzierung für diese Art von Tests anbiete, erklärte die Brüsseler Behörde. Nach einer Fusion hätte Illumina Anreiz, Konkurrenten von Grail den Zugang zu dieser Technologie zu verwehren, teilte die Kommission mit.

Es sei wichtig, „den Wettbewerb zwischen Entwicklern von Krebs-Früherkennungstests“ zu bewahren, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrete Vestager. Da Illumina keine Maßnahmen vorgestellt habe, welche diese „Bedenken“ ausgeräumt hätten, habe die Kommission die Übernahme von Grail untersagt.

Die beiden Unternehmen hatten im August vergangenen Jahres ihre Fusionspläne bekannt gegeben. In den USA hatte sich die Kartellbehörde FTC gegen die Übernahme ausgesprochen, die US-Justiz gab den beiden Unternehmen in der vergangenen Woche jedoch Recht.

Die Europäische Kommission als Wettbewerbshüterin der EU entscheidet über Fusionen mit erheblichen Auswirkungen auf den europäischen Markt, selbst wenn die beteiligten Unternehmen ihren Sitz nicht in der EU haben.

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Stop Stopp
Die EU-Kommission hat die Fusionspläne gestoppt - die Biotech-Firma Illumina darf Krebstest-Entwickler Grail nicht übernehmen.
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