Vor allem Kinder und Jugendliche müsse man gut im Auge haben, hieß es unisono von den Expertinnen und Experten der Tagung, die zuerst vor 150 Gästen referierten und dann in anschließenden Gesprächen und interaktiven Stationen Verbesserungspotenziale herausarbeiteten. Kinder seien schließlich seit der Coronapandemie verstärkt unter Druck.
Daher müsse man reagieren, denn aktuell würden etwa ein knapp bemessener Personalschlüssel, unbesetzte Stellen, ganz generell der Fachkräftemangel und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten Probleme darstellen, so die Enquete-Experten. Zudem müsse man bei berufsbegleitenden Ausbildungen in der Sozialarbeit ansetzen, um die berufliche Durchlässigkeit zu erhöhen, betonte man. In Sachen neue Versorgungskonzepte solle man darüber hinaus mehr in Richtung mobile Betreuung und Home-Treatment gehen, schlug man weiters vor. Auch bei der Präventionsarbeit an den Schulen, wie etwa schulpsychologische Checks zu Beginn des Schuljahres, solle der Landtag ansetzen.
Ein Abbau von Hemmschwellen für Kinder und Jugendliche wäre weiters wichtig, so die Experten. Zum Teil sei den Betroffenen außerdem gar nicht bewusst, mit welchem Anliegen sie sich an wen wenden könnten. Ebenfalls gelte es an der „Entstigmatisierung“ zu arbeiten. Die Enquete-Ergebnisse sollen schließlich in ein Arbeitspapier für den neuen Landtag einfließen. „Die Enquete hat die Erwartungen, die wir als Abgeordnete in sie gesetzt haben, voll erfüllt“, zog Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann (ÖVP) ein Fazit der Arbeitstagung, an der etwa Psychologin Barbara Juen oder die Kinder- und Jugendpsychiaterin Kathrin Sevecke beteiligt waren.