Honigbienen bestäuben rund 80 Prozent der heimischen Kultur- und Wildpflanzen und spielen damit eine wichtige Rolle für unsere Umwelt und Nutzpflanzen. Österreichweit gibt es derzeit an die 33.000 Bienenhalterinnen und Bienenhalter, die rund 455.000 Bienenvölker betreuen. Doch Krankheitserreger, Parasiten, geringer werdender Lebensraum und andere Umwelteinflüsse führen immer wieder zu Bestandsverlusten. Forschung kann Licht in die komplexen Zusammenhänge der Bienengesundheit bringen und Antworten zum Schutz der Honigbiene liefern. „Mit dem Bienenforschungspark soll die Forschung weiter intensiviert werden“, erklärte der Grazer Biologe Robert Brodschneider, der an den Grundfragen des Bienensterbens arbeitet und seit 2008 die Erhebung zu den Winterverlusten von Bienenvölkern in Österreich durchführt, gegenüber der APA.
Der Bereich Bienenforschung an der Universität Graz zählt europaweit als eines der führenden Kompetenzzentren. Begonnen hat alles mit Karl von Frisch, der die Bienenforschung an der Uni Graz begründete und für die Entschlüsselung des Bienentanzes 1973 den Nobelpreis für Medizin erhalten hat. Heute sind drei Forschendenteams an der Universität Graz tätig, die an den großen Fragen der Bienengesundheit, des Bienensterbens, der Entwicklung von Bienenmedikamenten bis hin zum Bienenstock der Zukunft arbeiten.
Ab 50 Euro greift man der Forschung unter die Flügel
Die Universität Graz bittet Firmen um finanzielle Unterstützung: Mit einem Beitrag von 50 Euro kann man einer Arbeitsbiene, die den Bienenstock in Gang hält, Auftrieb verleihen. Um 250 Euro unterstützt man eine Königin, die bis zu 2.400 Eier am Tag legt. Und mit 1.500 Euro kann man einen ganzen Stock stiften und Gastgeber für bis zu 50.000 Bienen werden. Die Spenden sind steuerlich absetzbar.
Laut Uni Graz soll der Bienenforschungspark bereits 2023 seine Pforten öffnen. Den konkreten Standort konnte man noch nicht nennen. Mögliche Standorte für ein Grundstück in Uninähe seien bereits ermittelt worden, jedoch ist man diesbezüglich noch im Gespräch mit der Stadt Graz, hieß es vonseiten der Abteilung für Fundraising der Uni Graz auf Anfrage der APA.