Adelsmayr wird neuer Ärztlicher Direktor im Krankenhaus Schwarzach

Der Anästhesist Eugen Adelsmayr wird mit 10. Oktober neuer Ärztlicher Direktor des Kardinal Schwarzenberg Klinikums in Schwarzach im Pongau. Wie das Spital am Mittwoch informierte, gilt der 63-Jährige als Experte für Gesundheitswissenschaft und erfahrene Führungspersönlichkeit. „Mit seiner Bestellung trennen wir bewusst und erstmalig die bisher übliche Personalunion des Ärztlichen Direktors mit einem Primariat“, teilte Krankenhaus-Geschäftsführerin Cornelia Lindner mit.

red/Agenturen

Der zuletzt in Privatkliniken tätige Oberösterreicher soll sich exklusiv auf die Leitung aller Primarii, die medizinische und organisatorische Weiterentwicklung des Ärztlichen Dienstes wie die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit im Haus konzentrieren. Adelsmayr stammt aus Bad Ischl und absolvierte seine fachärztliche Ausbildung in Wien, Bad Ischl und Innsbruck. Nach Studienaufenthalten in den USA war er von 2005 bis 2011 in leitenden Funktionen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) tätig.

Dort sorgte der Mediziner für Schlagzeilen, als ihm vorgeworfen wurde, im Jänner 2009 in Dubai bei einem querschnittgelähmten Patienten durch eine zu hohe Dosis Morphin und unterlassene Hilfeleistung den Tod herbeigeführt zu haben - Vorwürfe die von Adelsmayr stets zurückgewiesen wurden. Im Oktober 2012 wurde der Arzt in einem laut Beobachtern teilweise fragwürdigen Verfahren wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil erlangte aber keine Rechtskraft, da sich der Mediziner nicht mehr in Dubai befand. Parallel laufende Ermittlungen in Österreich wurden Anfang 2014 eingestellt, der Europäische Gerichtshof stellte 2017 klar, dass der Mediziner nicht von einem EU-Mitgliedsland in die VAE ausgeliefert werden darf.

Das seit über 175 Jahren bestehende Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern in Schwarzach ist mit über 500 Betten, 15 Primariaten, 50 Ambulanzen und über 200 Ärzten das zweitgrößte Krankenhaus im Bundesland Salzburg. Jährlich werden rund 190.000 Patienten aus dem In- und Ausland versorgt, in etwa 30.000 davon werden stationär behandelt.

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