Ärztekammer zu KAV-Wartelisten

„Intransparenz in höchstem Ausmaß“

Mit heftiger Kritik reagiert die Ärztekammer in Bezug auf die Entfernung der OP-Wartelisten von der Website des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV). Für Wolfgang Weismüller, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien, ist der Schritt von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker „in höchstem Maße intransparent und schädigend für das Unternehmen KAV“.

red

„Stadtrat Hacker fordert, man solle nicht ständig schlecht über das Wiener Gesundheitssystem sprechen. Offenbar greift das nun auch in der Patientenkommunikation des KAV und es darf gar nicht mehr darüber gesprochen werden“, kommentiert Weismüller die Zensur auf der KAV-Website am Mittwoch.

Scharfe Kritik für Entscheidung von Gesundheitsstadtrat

Die OP-Wartelisten, die sehr hohe Wartezeiten auf ausgewählte OP-Termine auswiesen, sind für die Ärztekammer Beleg des Personalmangels und des desolaten Zustands des KAV allgemein. Weismüller: „Die jüngsten Handlungen von Hacker in puncto Gesundheitsversorgung zeugen von einem schweren politischen Realitätsverlust und offenbar auch mangelnden Systemkenntnissen.“

Der ebenfalls verzweifelte Versuch von Hacker zuletzt, Beweisfotos von Gangbetten im Donauspital als „distanzlos“ zu bezeichnen und damit das eigentliche Problem völlig unkommentiert zu lassen, bestätigen für Weismüller nur die derzeitige Doktrin der „Schönrederei“ im Rathaus.

Es wäre daher aus Sicht der Ärztekammer „höchste Zeit für Hacker“, die Realität zu akzeptieren und Geld in die Hand zu nehmen, mit dem er die Probleme rasch lösen könnte. „Wir brauchen akut 300 ärztliche Dienstposten mehr sowie eine Akutinfrastrukturmilliarde, um einerseits die Versorgung ausreichend zu gewährleisten und andererseits die IT und die Gebäude im KAV zu modernisieren“, fordert Weismüller. 

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