Coronavirus

Kärntner Visitendienst zur Spitalsentlastung bleibt vorerst

Der Covid-Visitendienst in Kärnten bleibt auch ohne Kostenrefundierung durch den Bund aufrecht - voraussichtlich bis Mitte 2023. Das kündigte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) am Donnerstag vor Journalisten an. Der Dienst habe sich bei der Entlastung der Krankenhäuser bewährt. Coronakranke, die sonst im Spital gewesen wären, konnten so zuhause betreut oder zumindest nach einem Krankenhausaufenthalt früher entlassen werden.

red/Agenturen

Seit März 2020 wurden rund 15.000 Visiten absolviert, 10.000 Patienten brauchten einen Arztbesuch zuhause oder im Pflegeheim, 15 Prozent der Visitendienst-Patienten benötigten drei oder mehr. Bis zu sieben Ärzte-Teams waren pro Tag in ganz Kärnten unterwegs, im Pool befinden sich 70 Ärztinnen und Ärzte. Teilweise wurden mehr als 80 Visiten pro Tag absolviert. Wie hoch der Anteil der Visiten in Pflegeheimen war, konnte Visitendienst-Leiterin Christel Müller nicht sagen.

Die Zuteilung der Visiten erfolgt über Haus- oder Fachärzte, oder etwa auch über die Gesundheitshotline 1450. Selbst anmelden können sich Patienten nicht. Bei den Visiten werden Vitalfunktionen überprüft, Medikamente zur Linderung der Symptome verschrieben, Infusionen gegeben oder Heim-Sauerstoffversorgung angeordnet. Laut Müller war es durch den Visitendienst auch möglich, während der strengen Lockdowns Sterbende aus den Krankenhäusern nach Hause zu verlegen, damit sich die Angehörigen dort verabschieden konnten, als dies in den Spitälern nicht möglich war.

Die Kosten für den Visitendienst beliefen sich 2020 auf 1,15 Millionen Euro, 2021 auf 1,5 Millionen - so viel wie wohl auch heuer, wie Prettner erklärte. Bezahlt wird er zu 60 Prozent von der ÖGK, zu 40 Prozent vom Land Kärnten. Aktuell werden zehn bis 20 Visiten pro Tag absolviert - so viele wie in den vergangenen Jahren erst Ende September.