Rund ein Dutzend Länder, darunter die USA, Australien, Italien und Frankreich, hatten angesichts der vielen Corona-Infektionen in China eine Testpflicht für Reisende aus dem asiatischen Land angeordnet. Marokko ging sogar einen Schritt weiter und untersagte unabhängig von der Nationalität der Reisenden jegliche Einreisen aus China. Peking hatte am Dienstag die Einführung einer Testpflicht für China-Reisende in mehreren Ländern scharf kritisiert und mit „Gegenmaßnahmen“ gedroht.
EU berät am Mittwoch über mögliches gemeinsames Vorgehen
Wie eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking weiter mitgeteilt hatte, würden „Einreisebeschränkungen“ ausschließlich für chinesische Reisende „einer wissenschaftlichen Grundlage“ entbehren. Der internationale Luftfahrtverband, dem nach eigenen Angaben rund 300 Fluggesellschaften angehören, teilte diese Ansicht. Reisebeschränkungen hätten bei der Ausbreitung der Omikron-Variante Ende des Jahres 2021 keinen Einfluss auf deren Höhepunkt gehabt, erklärte Walsh.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hatte hingegen am Donnerstag argumentiert, dass ein systematisches Testen von Reisenden „ungerechtfertigt“ sei angesichts des Immunitätsniveaus in Europa.
Die EU berät am Mittwochnachmittag im Rahmen des EU-Krisenmechanismus IPCR über einen möglichen einheitlichen Umgang der 27 EU-Länder mit der Corona-Welle in China und Einreisenden aus dem Land. Bei einem Treffen in einem anderen Gremium der EU hatte am Dienstag eine große Mehrheit der Länder Corona-Tests für Einreisende aus China befürwortet. China erlebt derzeit den weltweit höchsten Anstieg an Corona-Infektionen, die Krankenhäuser sind vielerorts überfüllt.