Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen und selbstverständlich auch Ärztinnen und Ärzte würden sich fragen, warum das für den Handel geltende Konzept „nicht an zweifelsfrei exponierteren Arbeitsplätzen in Spitälern und Ordinationen zum Tragen kommt“, so Forstner. Der Einwand, dass Schutzausrüstung derzeit schwierig zu besorgen sei, sei sicherlich richtig. „Aber Bund, Länder und Sozialversicherungen sollten bei der Beschaffung zumindest die Erfolgsaussichten von Handelsunternehmen erreichen. Andernfalls sollte die Mithilfe dieser Handelskonzerne erwogen werden“, so Forstner weiter. „Wir fordern, dass Bund, Länder und Sozialversicherungen keinesfalls auf schlechtere Hygienestandards in den Spitälern und Ordinationen bestehen als im Lebensmittelhandel.“
Trotz der Sorge der Ärzte um genügend Schutzmasken gibt es an einer anderen Front positive Nachrichten. Am Krankenhaus Hallein mussten nach insgesamt sechs positiven Corona-Tests am 22. und am 27. März wegen der vorbeugenden Quarantäne-Maßnahmen mehrere Stationen gesperrt werden. Wie das Land am Mittwochabend informierte, gehen die Abteilungen nun aber wieder schrittweise in Betrieb.
Mittlerweile werden auch wieder Patienten aus dem Uniklinikum Salzburg aufgenommen, um dort den Nicht-Covid-Bereich zu entlasten. Zudem werden seit heute wieder Operationen bei ausgewählten Patienten mit akut notwendigen Eingriffen durchgeführt. Die Ambulanzen bleiben allerdings weiter geschlossen. Außerdem befinden sich noch etliche Mitarbeiter insbesondere aus dem Pflegebereich in Quarantäne. Nicht betroffen von der Sperre war übrigens die Geburtenstation, die weiter im Normalbetrieb gelaufen ist. Seit dem 22. März sind dort 23 Babys auf die Welt gekommen.
In Salzburg stieg die Zahl der bisher im Bundesland positiv auf Covid-19 getesteten Personen am Abend (Stand 17.00 Uhr) auf insgesamt 985, davon sind 129 (Stand früher Nachmittag) mittlerweile wieder genesen.