Mit dem Med Campus Graz errichten die Uni und die Bundesimmobiliengesellschaft BIG ihren neuen zentralen Standort und zugleich eines der größten Zentren für medizinischen Forschung und Lehre in Europa. Die Bauteile Modul 1, Modul 2, die Aula und die Anatomie haben eine Nutzfläche von rund 42.000 Quadratmetern, sieben Hörsäle und an die 60 Seminar- und Übungsräume sind darin untergebracht. Die Republik Österreich investiert dafür rund eine halbe Milliarde Euro.
Während das erste Modul bereits seit Herbst 2017 in Betrieb ist, wird Modul 2, an dem seit 2019 gebaut wird, seit Juli sukzessive besiedelt, wie Samonigg schilderte. Er hat in die ebenfalls neu errichtete Mensa und zu einem Rundgang am Gelände geladen, an dem schon bald nahezu alle Institute der Med Uni Graz an einem Standort vereint sein werden.
Finale Adaptierungen und die Besiedelung der Institute läuft noch, im Februar 2023 soll der Vollbetrieb starten. Insgesamt stehen rund 14.000 Quadratmeter an Forschungsfläche - das ist in etwa so groß wie zwei Fußballfelder, wie Samonigg erklärte - und weitere 10.000 Quadratmeter an Lehrflächen und Platz zum Lernen für die rund 4.350 Studierenden zur Verfügung.
Modul 2 besteht eigentlich aus zwei Bauteilen: Einer im Anschluss an das fertiggestellte Modul 1, ein weiterer westlich der Stiftingtalstraße, der über einer Parkgarage errichtet wird. Beide Neubauten werden mit einer stattlichen Brücke über die Stiftingtalstraße miteinander verbunden. Sie führt auf das begehbare flache Dach von Modul 2 und bietet eine große Freifläche mit einladenden Aufenthaltsbereichen und Gastronomie. Beide Module wurden vom Grazer Architektenbüro Riegler Riewe ZT GmbH entworfen und in einer Vielzahl von Grautönen gestaltet.
„Vorteile in der Kooperation und für den Innovationsgeist“
„Für uns ist der Med Campus nicht nur ein Bauprojekt, sondern ein Programm zur nachhaltigen Verbesserung der Aufgabenerfüllung der Uni. Die Zusammenführung der bisher neun Standorte bringt riesige Vorteile in der Kooperation und für den Innovationsgeist“, zeigte sich Samonigg gegenüber der APA zufrieden mit dem Erreichten. In der Forschung habe man im Vorjahr mehr als 67 Millionen Euro für Grundlagen- und Auftragsforschung lukrieren können.
Die neue bauliche Infrastruktur und das Studienangebot zeigten bereits hinsichtlich der Uni-Performance Früchte, so Samonigg. Im letzten Jahr hat man im Times Higher Education Ranking den Sprung in die Top-200-Universitäten weltweit (196 Platz) erreicht. Im jüngsten Ranking nimmt sie Platz 168 ein. „Das ist nochmals ein deutlicher Sprung nach vorne, wenn auch noch immer 167 andere Unis vor uns sind“, so Samonigg augenzwinkernd. Die Med Uni Graz ist damit zurzeit in diesem Ranking die bestgereihte Medizinische Universität Österreichs.
Die Med Uni Graz ist das Herzstück der Medical Science City Graz. Dazu gehören neben dem Med Campus das LKH-Uniklinikum Graz und die beiden Zentren für Wissens- und Technologietransfer. Im Jahr 2004 wurde die Medizinische Fakultät von der Universität Graz abgespalten und als Medizinische Universität neu gegründet. Im laufenden Studienjahr zählt die Hochschule rund 4.350 Studierende und etwa 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jährlich absolvieren rund 1.000 Studierende ihr Medizinstudium in Graz.