Hitze im Käfig bremst Entwicklung von Mäusen

Wiener Forscher sind der Theorie nachgegangen, dass Labormäuse bei höheren Umgebungstemperaturen von 30 Grad Celsius bei der Aufzucht ihres Nachwuchses erfolgreicher sind. Genau das Gegenteil ist der Studie zufolge aber die Konsequenz. Mütter und Jungtiere brachten in der Hitze weniger Gewicht auf die Waage, das Stressniveau war bei kühleren Temperaturen auch nicht erhöht, heißt es im Fachjournal „Animals“.

red/Agenturen

Die Wissenschafter der Veterinärmedizinischen (Vetmed) Universität Wien setzten stillende Mäuse-Weibchen in ihren Käfigen Umgebungstemperaturen von entweder 20, 25 oder 30 Grad Celsius aus. Sie testeten damit, ob an der Annahme etwas dran ist, dass die Tiere sich bei der Aufzucht leichter tun, wenn sie in ihrer thermoneutralen Zone gehalten werden. Demnach bedeuten übliche Temperaturen bei der Haltung von Labormäusen zwischen 20 und 24 Grad Stress für die Tiere. Andere Forscher hingegen meinen, dass wiederum um die 30 Grad Celsius bei den Tieren mehr Stress auslösen.

Das Wiener Team konnte zeigen, dass eher letzteres der Fall ist. So überlebten in der Hitze weniger Jungtiere, Mutter und Kinder waren zudem weniger gut entwickelt. „In den von uns untersuchten Temperaturgruppen konnten wir keine negativen Auswirkungen einer niedrigeren oder höheren Käfigtemperatur auf die Ausscheidung von Stresshormon-Metaboliten nachweisen. Allerdings verringerte sich bei höherer Temperatur die Reproduktionsleistung“, so Studien-Erstautor Thomas Kolbe. Die Wissenschafter raten daher von der Mäusehaltung bei 30 Grad Celsius ab, heißt es am Montag in einer Aussendung der Vetmed, die Studie wurde im Fachjournal „Animals“ veröffentlicht.

Labormaus
Laut Studie der Veterinärmedizinschen Uni Wien hemmt übermäßige Hitze die Entwicklung von Mäusen.
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