Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind aktuell rund 55 Millionen Menschen von einer demenziellen Erkrankung betroffen. Die Tendenz? Steigend! Aber nicht nur Gesundheitsexpert:innen sehen sich mit weitreichenden Problemen in der Versorgung von Menschen mit Demenz konfrontiert. Oftmals übernehmen Angehörige die Verantwortung und sind dabei früher oder später auf professionelle Unterstützung angewiesen. Diese Unterstützung für Angehörige und Pflegepersonal könnte in Zukunft zunehmend technischer Natur sein. Sogenannte Dusch-Roboter, technische Hebehilfen oder GPS-Ortungssysteme sind erste Beispiele für Etablierungsversuche von technischen Assistenzsystemen in der Pflege.
Ethische und soziale Aspekte zu co-intelligenten Monitoring- und Assistenzsystemen in der Demenzpflege untersucht das Forschungsteam um Prof. Dr. Silke Schicktanz vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) bereits seit zwei Jahren. Dabei lag der Schwerpunkt unter anderem auf den Perspektiven von Expert:innen und beruflichen Pflegekräften zu neuen Monitoring- und Assistenzsystemen. Fragen zu Akzeptanz und Annehmbarkeit unterstützender Technologien unterzogen sie einer ethischen Analyse aus den Perspektiven von Privatheit, Zugangsgerechtigkeit, Selbstbestimmung und sozialer Teilhabe.
Publikation von Ergebnissen und Erkenntnissen
Das Forschungsteam des vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts „EIDEC“ stellt seine Ergebnisse und Erkenntnisse jetzt auf einem internationalen Symposium zur Zukunft von technisch-assistierter Pflege vor und zur Diskussion. Die Tagungfindet vom 6. bis 8. September 2022 in Delmenhorst am Hanse-Wissenschaftskolleg statt. Das Internationale Symposium ist öffentlich und kann nach einer Anmeldung online verfolgt werden. Die Tagungssprache ist Englisch.
Die innovativen Ergebnisse, die sich aus der interdisziplinären Zusammenarbeit der Universitätsmedizin Göttingen im Forschungsprojekt EIDEC mit der Universität Oldenburg, der Universität Rostock, der Universitätsmedizin Rostock und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) ergeben haben, werden im internationalen Zusammenhang verortet und diskutiert. Hierfür konnten acht international renommierte Forscher*innen gewonnen werden. Ein weiteres Ziel des Symposiums ist es, die Ergebnisse des EIDEC-Projekts auch außerhalb des akademischen Kontexts zugänglich zu machen. Gleichzeitig soll diskutiert werden, welche Forschungsfragen sich aus den Erkenntnissen des Projekts weiterverfolgen lassen können und müssen. So sollen Symposium und Forschungsprojekt einen Beitrag zur Zukunft der Pflege von Menschen mit Demenz leisten.
Programm des Symposiums
Projekt