Ein Team um den Neurowissenschafter Peter Jonas zeichnete bei Mäusen die Aktivität von rund 100 Körnerzellen auf. Diese Nervenzellen befinden sich „am Eingang des Hippocampus-Schaltkreises“, so die Forscher. Der Hippocampus ist ein Gehirnteil, der für die Navigation im Raum wichtig ist. Er bekommt von anderen Regionen Signalpakete gesendet, aber nicht alle davon enthalten relevante Daten. Die Körnerzellen filtern diese wohl heraus, meinen die Wissenschafter im Fachmagazin „Neuron“.
Die Mehrheit dieser Zellen erhält nämlich räumliche Informationen, aber nur ein Bruchteil (fünf Prozent) gibt sie an andere Hippocampus-Regionen weiter, heißt es in einer Aussendung des IST Austria. Die Körnerzellen übersetzen die einkommenden Informationen wohl auch in eine andere „neuronale Sprache“ und schärfen sie damit. Die von der Hirnrinde eingehenden Signale sind nämlich breit gefächert (sie kommen von Gitterzellen, die an mehreren Stellen Aktivität erzeugen), während die von Körnerzellen ausgehenden Signale fokussiert sind, weil sie an Platzzellen gehen, die nur an einer einzigen Stelle „feuern“, so die Wissenschafter.