Das Zentrum, das von Petra Apfalter geleitet wird, bildet mit dem mikrobiologischen Labor die fachliche und organisatorische Drehscheibe. Zudem gibt es in jeder Fachabteilung einen für Infektionen zuständigen Mediziner. „Das Zentrum bringt die mikrobiologische Diagnostik und Therapie interdisziplinär von ambulant bis stationär unter ein Dach“, fasste Apfalter in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz die neue Struktur zusammen.
Im ambulanten Bereich bedeute dies, dass es an bestimmten Tagen eigene Impfambulanzen für immunsupprimierte Patienti:nnen, Ambulanzen für Reiserückkehrer oder für Erkrankungen durch Borrelien gibt. Dieser Schritt sei notwendig gewesen, weil 80 Prozent der Patient:innen wegen Verdachts auf eine Infektion mit Borrelien in der Ambulanz sitzen würden. Dabei handle es sich aber um die „am meisten fehldiagnostizierte Erkrankung“, sagte die Medizinerin. Ein positiver Antikörper-Test sowie Symptome wie Abgeschlagenheit und Müdigkeit, ließen nicht unweigerlich auf einen akuten Infekt schließen. Eine Antibiotika-Therapie, wie bei Borreliose üblich, sei daher nicht zielführend. Ein Schwerpunkt des Zentrums werde auch sein, Leitlinien für die Antibiotika-Verabreichung zu erstellen, um einen sorgsamen Einsatz zu gewährleisten.