Umfrage

Rotes Kreuz ortet steigende Impfbereitschaft 

Die Corona-Impfung wird in Österreich zunehmend positiver aufgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Österreichischen Roten Kreuz. Demnach gaben 39 Prozent der 1.013 Befragten an sich sicher impfen lassen zu wollen - doppelt so viele wie in einer vorangegangen Messung (Mitte Dezember 2020), wo es noch 20 Prozent waren.

ct/Agenturen

Zudem ist die Zahl der Befragten, die eine Impfung sicher ablehnen, um elf Prozent zurückgegangen, 1,3 Prozent der Befragten sind bereits geimpft, hieß es laut Umfrage. Auch sind die Befragten informierter im Vergleich zur letzten Messung. Besonders die Unsicherheit hinsichtlich der Wirkungsweise (RNA-Impfstoffe) und Nebenwirkungen ist der Umfrage zufolge zurückgegangen. Überdies sei das Vertrauen, dass die Bundes- und Landesregierung einen reibungslosen Ablauf der Impfung organisieren werden, deutlich zurückgegangen. Dem Roten Kreuz soll demnach deutlich mehr Kompetenz zugeschrieben werden.

© Rotes Kreuz
© Rotes Kreuz

 

Die repräsentative, computergestützte Umfrage im Auftrag von marketmind zur Einstellung zur COVID-19 Impfung in Österreich ist ein Teil der Maßnahmen des Roten Kreuzes, um die Durchimpfungsrate in Österreich zu steigern. Daneben wurde auch die Initiative „Österreich impft“ auf die Beine gestellt. Auch wurde eine Impf-Segmentierung auf Basis von Faktoren wie Bildung und Psychologie entworfen.

Umfrage: Impfbereitschaft bei rund 45 Prozent

Eine Impfbereitschaft von rund 45 Prozent ermittelt kürzlich eine Online-Erhebung der Universität Salzburg. Demnach werden die Befragten sich entweder aus eigenem Antrieb oder aus beruflichen Gründen gegen Covid-19 impfen lassen. An der in den vergangenen drei Wochen durchgeführten Untersuchung von Psychologen der Universität Salzburg beteiligten sich österreichweit 3.606 Personen, wie der Studieninitiator Manuel Schabus der APA mitteilte. Eine Rückkehr zur Normalität erwarten rund 42 Prozent erst für das Jahr 2022.

Dies wertet der Wissenschafter vom Zentrum für Kognitive Neurowissenschaften der Uni Salzburg als „Ausdruck einer gewissen Perspektivenlosigkeit in der Bevölkerung“, wie es in der übermittelten Auswertung heißt. Allerdings: Immerhin nahezu der gleiche prozentuelle Anteil der Befragten glaubt an Normalität bis zum heurigen Sommer. Ziel der Studie sei es, „einen repräsentativen Überblick über die Beurteilung der aktuellen Lage der Corona-Pandemie durch die österreichische Allgemeinbevölkerung zu erhalten“, heißt es in der Online-Umfrage, die sich an alle derzeit in Österreich lebenden über 18 Jahre richtete.

Beim auch im Verlauf der Pandemie für viele zum klassischen Reizthema gewordenen Impfen geben sich der Befragung zufolge noch 30 Prozent unentschlossen und abwartend, etwas mehr als ein Viertel schließt aus, sich überhaupt impfen zu lassen. Etwas höher sind die Zustimmungsraten in der Gruppe der über 60- und über 70-Jährigen. Hier würde sich mehr als die Hälfte sicher impfen lassen. Allerdings zählte man bei der Online-Umfrage in der Altersgruppe 70-plus noch weniger als 100 Teilnehmer, schränkte Schabus die Aussagekraft in dieser Kohorte ein.

Impfbereitschaft in Gesundheits- und Pflegeberufen steigt

Insgesamt steigt die Impfwilligkeit bei Mitarbeitern in Gesundheits- und Pflegeberufen. Wie eine im Rahmen einer Basisstudie getätigte Umfrage des SORA-Instituts (Sample: 422 Teilnehmer) ergeben hat, wollen 56 Prozent der Befragten, dass sich möglichst viele Berufskollegen gegen Covid-19 impfen lassen, um sich und Patienten bzw. Bewohner von Pflegeheimen vor dem Coronavirus zu schützen.

Fast ein Viertel der in diesem Bereich Beschäftigten - exakt sind es 24 Prozent - will sich selbst unbedingt impfen lassen, 27 Prozent eher schon. Damit liegt die allgemeine Impfbereitschaft bei Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich bei 51 Prozent - es gibt somit keine empirischen Hinweise auf eine überdurchschnittliche Impf-Skepsis bei Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen. Sicher nicht infrage kommt in diesem Berufsfeld die Impfung für 27 Prozent, womit die dezidierte Ablehnung ungefähr gleich groß ist wie in anderen Berufen.

Die Mehrheit der Befragten - besagte 56 Prozent - spricht sich dafür aus, dass sich im Gesundheits- und Pflegebereich möglichst viele mit einem Impfstoff gegen Covid-19 schützen. 32 Prozent würden das „sehr", 24 Prozent „ziemlich" begrüßen. Eine dezidierte Ablehnung gibt es bei 21 Prozent. Auffallend ist bei diesem Thema eine deutliche Diskrepanz bei den Geschlechtern. Während sich 44 Prozent der männlichen Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegewesen sehr für ein breites Impfen in ihrem Berufsfeld einsetzen und 32 ziemlich, sind es bei den Frauen nur 28 bzw. 21 Prozent. Demgegenüber halten 25 Prozent der weiblichen Mitarbeiter ein umfassendes Impfen für gar nicht und 17 Prozent für wenig geboten - bei ihren männlichen Kollegen sind es neun bzw. acht Prozent.

Impfbereitschaft in Deutschland auf 62 Prozent gestiegen

Auch in Deutschland ist die Bereitschaft, sich gegen Corona impfen zu lassen, einer repräsentativen Umfrage zufolge leicht gestiegen. Ende Januar lag sie bei 62 Prozent, im November hatten 57 Prozent der Befragten ihre Impfbereitschaft bekundet. Das ergab eine Studie des Hamburg Center for Health Economics, wie die Universität Hamburg am Montag mitteilte. Die repräsentative Befragung werde alle zwei Monate unter mehr als 7000 Menschen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Dänemark und Portugal durchgeführt. Die jüngste Umfrage wurde zwischen dem 19. Januar und 1. Februar gemacht.

Im Vergleich mit den anderen befragten Ländern belege Deutschland bei der Impfbereitschaft lediglich den vorletzten Platz, hieß es weiter. Nur Frankreich habe mit 48 Prozent deutlich weniger Impfwillige. An der Spitze stehen derzeit die Briten und Dänen mit jeweils 80 Prozent. Allerdings hätten alle sieben Länder bei der Impfbereitschaft seit November vergangenen Jahres zugelegt.

„Wir sehen, dass vor allem die bisher unentschlossenen jungen Menschen nun eine Entscheidung getroffen haben“, erklärte der Wissenschaftliche Direktor am Hamburg Center for Health Economics, Prof. Jonas Schreyögg. Zudem sei das Vertrauen in die Sicherheit der Impfstoffe seit November in allen sieben Ländern gestiegen. In Großbritannien und Dänemark werden den Angaben zufolge Werte von gut 70 Prozent erreicht. In Deutschland glauben 57 Prozent der Befragten, dass die inzwischen verfügbaren Impfstoffe sicher sind.