Ein Team um Moritz Köster von der Universität Berlin zeigte 38 Babys am Computermonitor Bilderserien, wo entweder etwas Erwartbares passierte oder Skurriles. So führte ein Mann ein Brezel manchmal wie zu erwarten zum Mund, manchmal am Kopf vorbei. Eine andere Serie zeigte, wie ein Ball auf den Tisch fiel, manchmal aber auch hindurch.
Theta-Rhythmen sind schon bei Kleinen aktiv, wenn sie neue Erfahrungen machen
Sie ließen die Bilder in einem Rhythmus flattern, der den Theta-Rhythmus ansprechen kann (4 Hertz). Dieser ist bei Erwachsenen für das Einspeichern neuer Informationen wichtig. An der Studie, die im Fachjournal „Psychological Science“ publiziert wurde, war auch Stefanie Höhl vom Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien beteiligt.
Während die Kleinen die Bildergeschichten sahen, hatten sie EEG-Häubchen auf, mit denen die Forscher ihre Gehirnwellen messen konnten. Bei den „normalen“ Bildergeschichten passierte nichts, zeigten diese aber Abläufe, die den Erwartungen der Babys grundlegend widersprachen, schwangen die Theta-Wellen stark aus, berichten sie.
„Demnach spielt der Theta-Rhytmus schon sehr früh eine grundlegende Rolle beim Beobachten von neuen, unerwarteten Informationen“, so Höhl in einer Aussendung der Uni Wien. Die Forscher wollen nun untersuchen, ob Babys durch eine visuelle Anregung des Theta-Rhythmus besser lernen können.