Klimawandel

Forscher:innen warnten in Paris vor Eisschmelze an Polen und Gletschern

Internationale Wissenschafter:innen haben in Paris vor dem fortschreitenden Abschmelzen der Pole und Gletscher gewarnt und mehr Geld für die Erforschung der bedrohten Gebiete gefordert. „Die Politiker:innen müssen sich bewusst werden, wie verletzlich dieser Raum ist“, sagte der französische Sonderbotschafter für den Nord- und Südpol, Olivier Poivre d'Arvor, am Mittwoch in Paris.

red/Agenturen

„Ohne Eis auf der Erde wäre eine Milliarde Menschen unter Wasser, und eine Milliarde hätte keinen Zugang zu Wasser“, sagte Poivre d'Avor in einer im Onlinedienst X (vormals Twitter) verbreiteten Mitteilung. Die sogenannte Kryosphäre, die das Eis der Pole und Gletscher, aber auch Permafrostböden umfasst, mache etwa 15 Prozent der Erdoberfläche aus, erklärte er. „Die Polar-Forschung braucht neue Mittel, sie ist nicht ausreichend finanziert“, sagte er.

One-Planet-Treffen in Paris

Der internationale Polar-Gipfel findet im Rahmen der One-Planet-Treffen statt, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron initiiert hatte - ursprünglich, um die internationalen Klimaschutzbemühungen auch ohne den damaligen US-Präsidenten und Klimaskeptiker Donald Trump voranzutreiben. Macron will zum Abschluss des Treffens am Freitag eine Rede halten.

Zum Abschluss des Treffens soll ein Bericht über den Zustand der Kryosphäre vorgestellt werden. Das schmelzende Eis birgt zahlreiche Gefahren, etwa das Ansteigen des Meeresspiegels, das Freisetzen großer Mengen von CO2, das Entstehen von Pandemien. In den Alpen sind die Auswirkungen des zurückgehenden Permafrostes zunehmend zu spüren: In jeder Hitzewelle steigt die Zahl der Felsstürze erheblich an, im vergangenen Sommer waren es mehr als 200.

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Morteratschgletscher Schweiz
Die Alpengletscher verloren von 1997 bis 2021 rund 30 Meter ihrer Eisdicke.
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