Damit werde es denkbar, dass eine „Organbank in den nächsten zehn bis 15 Jahren Realität wird“, erklärte der Top-Mediziner, der zuletzt an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore tätig war, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Wesentliche Bausteine dafür seien zum Einen „das maschinelle Auftauen und Erhalten von Organen, das in Innsbruck bereits in Anwendung ist“, zum Anderen „seine“ „Supercooling-Methode“, die sich in der vorklinischen Phase befinde.
Dank der Zusammenführung der Methoden könne man Organe dann über Wochen oder sogar Monate konservieren und deren Zustand auch beim Auftauen erhalten, sagte der Top-Mediziner. „Das hätte, noch als Zukunftsmusik, die ständige Verfügbarkeit von Spenderorganen für die Patient:innen zur Folge“, hielt der Tiroler Brandacher fest, der seit 1. September wieder in Innsbruck wirkt.
Man stehe jedenfalls kurz vor einem ersten „wesentlichen Schub“, hielt Stefan Schneeberger, Direktor der Universitätsklinik für Visceral,- Transplantations- und Thoraxchirurgie fest, als dessen Co-Direktor Brandacher künftig agieren wird. Dieser Schub ermögliche es, die Organqualität maßgeblich zu verbessern und die Transportzeit von „A nach B“ deutlich zu erhöhen. „Damit leisten wir eine substanziellen Beitrag für die Transplantationschirurgie“, strich Schneeberger heraus.
Den „Schub“ sah auch Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, unmittelbar bevorstehen. „Von dem kongenialen Duo Schneeberger-Brandacher werden wichtige neue Impulse ausgehen“, zeigte er sich ebenso euphorisch wie zuversichtlich. Durch die Bestellung von Brandacher sei zweifelsfrei die Grundlage für eine „jahrelange Strategie“ geschaffen worden, erklärte Fleischhacker.