Erste Erfolge

Wiener Wasserstoff-Betriebsversuch: 15 Prozent Beimischung erzielt

Im Kraftwerk Donaustadt läuft aktuell ein Betriebsversuch, bei dem Wasserstoff (H2) dem normalerweise eingesetzten Energieträger Erdgas beigemischt wird. Die ersten Versuchstage sind laut den Projektbetreibern - Partner sind hier neben der Wien Energie unter anderem die Rhein-Energie, Siemens und der Verbund - erfolgreich verlaufen. Der Anteil konnte an einzelnen Tagen bereits auf 15 Volumenprozent erhöht werden.

red/Agenturen

Es handle sich um den ersten Betriebsversuch dieser Art weltweit an einer derartigen Gas- und Dampfturbine, wird betont. Von der in der Donaustadt eingesetzten Kraft-Wärme-Kopplungsanlage sind in Europa 115 im Einsatz. Weltweit sind es mehr als 360. Die Turbine in Wien wurde für den Zweck umgerüstet. So wurden etwa die Schaufeln verbessert und eine neues Verbrennungssystem installiert. Rund 10 Mio. Euro werden investiert, wobei der Klima- und Energiefonds den Versuch mit rund 2,6 Mio. Euro fördert.

Gestartet wurde mit 5 Prozent Beimischung. Ziel ist es, 15 Prozent im Regelbetrieb zu erreichen. Angedacht wird aber auch bereits ein Nachfolgeprojekt, bei dem der Anteil von Wasserstoff auf rund 30 Prozent gesteigert und der Gasanteil entsprechend reduziert werden soll. Verwendet wird sogenannter grüner Wasserstoff, der unter Verwendung erneuerbarer Energie erzeugt wird. An Testtagen wird das Hydrogen in großen Containern zum Kraftwerk geliefert und über eine Hochdruck-Rohrleitung zur Turbine befördert.

Wien-Energie-Geschäftsführer Karl Gruber zeigte sich überzeugt, dass die Aufgabe, die Emissionen bei der Energieerzeugung zu reduzieren, nicht nur mit neuen Anlagen erreicht werden kann: „Man muss auch den Bestand dekarbonisieren.“ Andreas Feicht, der Vorstandsvorsitzende der Rhein-Energie, bezeichnete den aktuellen Wert als „Zwischenschritt“: „Am Ende wollen wir null Prozent CO2-Emissionen.“

Nach Angaben der Betreiber kann schon bei 15 Prozent Beimischung in der Donaustadt jedes Jahr rund 33.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Kraftwerk wurde von der Wien Energie 2001 in Betrieb genommen. Es produziert Strom für 850.000 und Wärme für mehr als 150.000 Haushalte.

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